Nick Read: Investoren wollen Vodafone-Chef stürzen
Falls Vodafone-Chef Nick Read nicht schnell der Verkauf oder die Fusion von Netzen in Europa gelingt, wollen Investoren ihn auswechseln.

Große Investoren von Vodafone drängen den Konzern, Landesgesellschaften schneller zu verkaufen, um den Aktienkurs zu verbessern. Ein Top-20-Investor sagte der britischen Financial Times: "Wir haben ernsthafte Zweifel, dass das Unternehmen mit seinem bisherigen CEO und seiner Strategie Glaubwürdigkeit wiederherstellen kann. Es gab zu viele Enttäuschungen und verpasste Chancen." Wenn Konzernchef Nick Read nicht bald erfolgreich sei, seien seine Tage in der Position gezählt.
Ein weiterer Top-20-Aktionär erklärte, dass einige Anleger nicht überzeugt seien, ob Read die Führungsqualitäten habe, um "der beste Vorstandsvorsitzende Vodafones zu sein".
Der Telekommunikationskonzern verlor in den vergangenen fünf Jahren mehr als ein Drittel seines Börsenwerts. Europas größter aktivistischer Investor, Cevian Capital, setzt Vodafone seit mehreren Monaten unter Druck, Netze in Märkten, die weniger profitabel sind und unter großem Konkurrenzdruck stehen, zu veräußern oder mit Konkurrenten zusammenzulegen. Damit wächst der Druck für einen Verkauf oder eine Fusion in Spanien, Italien, Portugal und Großbritannien.
Bisher war Read damit jedoch nicht erfolgreich. Der französische Netzbetreiber Iliad, den der Telekommunikationsmilliardär Xavier Niel gegründet hatte, wollte einen Unternehmensteil für 11 Milliarden Euro kaufen. "Iliad hat Vodafone ein Angebot für den Erwerb von 100 Prozent von Vodafone Italia gemacht", sagte Thomas Reynaud, Chief Executive Officer von Iliad. Doch Vodafone lehnte mit der Begründung ab, dies sei "nicht im besten Interesse der Aktionäre". Die Deutsche Telekom erklärte, keines der Vodafone-Netze in Europa kaufen zu wollen.
Vodafone soll zerlegt werden
Nach monatelangen Verhandlungen zwischen Vodafone und Másmóvil in Spanien wandte sich Másmóvil ab und will nun eine Fusion mit dem spanischen Netz von Orange.
Vodafone erklärte, dass man "offen und pragmatisch bleibt, wenn es um die Konsolidierung auf dem Markt geht" und "mehrere Möglichkeiten in einer Reihe von Märkten erkundet". Man werde aber keine Notverkäufe machen.
Bei der wichtigsten Landesgesellschaft, Vodafone Deutschland, nimmt intern der Unmut zu, weil die britische Muttergesellschaft unter dem Druck zunehmend Entscheidungsbefugnisse an sich zog. Der in der Branche bekannte Technikchef Gerhard Mack verließ Vodafone. Kurz darauf gab der renommierte Firmenchef Hannes Ametsreiter frühzeitig seinen Posten auf.
Vodafone ist weltweit aktiv und führend in acht englischsprachigen afrikanischen Ländern, darunter Südafrika, Kenia, Ghana, Libyen und Kamerun. Im Mittleren Osten ist Vodafone in Bahrain, Irak, Jordanien, Kuwait, Oman, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten aktiv.
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Landesgesellschaften verkaufen in denen es schlecht läuft --> Geld um in Ländern/Regionen...
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