Deutschland ist noch nicht bereit
In Deutschland konnten wir die NFC-basierte Smartphone-Visa-Karte von La Caixa nicht nutzen, obwohl sie international verwendbar sein sollte. Die wenigen drahtlosen Geräte, die wir in Berlin fanden, gaben nur eine Fehlermeldung aus, und auch das Verkaufspersonal war verwundert über unseren Versuch, mit dem Smartphone zu bezahlen. Wir haben aber ohnehin noch nie jemanden gesehen, der per Nahfunk - egal welcher Technik - bezahlt.
Andere Länder seien da viel offener als Deutschland, erklärte uns ein GSMA-Mitarbeiter, der natürlich eine Visitenkarte mit NFC-Chip um den Hals hatte. Vor allem die Südkoreaner seien schnell zu überzeugen. Sie seien nicht nur sehr technikinteressiert, sondern die Nutzung drahtloser Systeme bereits gewöhnt. Es ist ein wichtiger NFC-fördernder Aspekt, wenn die Bevölkerung eines Landes schon länger mit drahtlosen Karten Erfahrung hat. Wer täglich eine Oyster-Card in London für den ÖPNV verwendet, ist offener für die Verwendung von NFC im Smartphone.
Am Beispiel der Berliner BVG, die verstärkt die VBB Fahrcard ausliefert, zeigt sich, wie schwierig das hierzulande selbst für große Unternehmen ist. Bei der BVG fehlen noch komplett die Lesegeräte in Bussen und Bahnen. Die wenigen Mitarbeiter mit mobilen Kontrollsystemen beschwerten sich anfangs über Abstürze ihrer Software. Das hat sich jetzt, über ein Jahr nach der Einführung, gebessert. Das Auslesen einer Fahrcard dauert nicht mehr mehrere Minuten mit einem Neustart des Lesegeräts, sondern nur noch ein paar Sekunden. Das zeigt wiederum: Es ist zwar schwierig, aber möglich.
Technik mit viel Potenzial
Mit der Technik kann viel gemacht werden - auch abseits der Bezahlsysteme, die vereinzelt auf der Erde schon aktiv sind. Die Deutsche Telekom bietet etwa das My-Wallet-System an, dass eine Bezahlung per NFC auch in Deutschland schon ermöglicht. Das Secure Element sitzt hier auf der SIM-Karte. Vorsichtige Naturen freuen sich über die drahtlose Technik, die nicht durch den ganzen Raum funkt und allenfalls mit teurer Sensorik abzuhören ist. NXP stellte uns etwa die Zukunft anhand von NFC-Waschmaschinen vor. Die brauchen kein WLAN, sondern einfach nur ein NFC-Tag, das sogar im Bridge-Mode mit der Maschine kommuniziert. Ein Anwender programmiert dann die Maschine mit seiner App und überspielt das Programm und die Startzeit durch simples Antippen.
Auch im Service-Fall soll es die Arbeit erleichtern. Der Techniker kommt mit seinem Lesegerät vorbei und liest schnell die Waschmaschinendaten aus: Seriennummer, Fehlermeldungen und Produktionsdatum. Und selbst Firmware-Updates könnten per NFC durchgeführt werden. Solche Szenarien dürften sich schnell verbreiten, wenn ein Hersteller seine Service-Logistik auf NFC aufbaut, denn sie lassen sich auf viele Produktkategorien anwenden.
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