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Next Level: Abfindungsprogramm führt zu Unruhe bei SAP

Mehr als 2.000 Beschäftigte wollen mit einer Abfindung gehen. Die "Ausdünnung von wichtigen Skills und kritischem Wissen" bei SAP wird befürchtet.
/ Daniel Ziegener
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Wer darf gehen und wer nicht? (Bild: Uwe Anspach/Pool via REUTERS)
Wer darf gehen und wer nicht? Bild: Uwe Anspach/Pool via REUTERS

Seit Anfang des Jahres ist bekannt, dass sich der Softwarekonzern SAP großflächig umstrukturieren möchte. Doch die sogenannte Next Level Transformation sorgt intern für Unruhe, wie das Handelsblatt(öffnet im neuen Fenster) aus "Konzern- und Betriebsratskreisen" erfahren haben will.

Der Vorsitzende von SAPs europäischem Betriebsrat Andreas Hahn sagte dem Handelsblatt, "dass es bei den von den Weggängen betroffenen Teams zu einer Ausdünnung von wichtigen Skills und kritischem Wissen kommen wird."

Hintergrund ist die Anfang des Jahres von Geschäftsführer Christian Klein angekündigte Umstrukturierung, um den Konzern stärker auf künstliche Intelligenz auszurichten. Dafür sollen 8.000 Stellen abgebaut und teilweise neu besetzt werden.

2.100 jüngere Mitarbeiter wollen Abfindungen

Die Frist für die Anmeldung für das Abfindungs- und Vorruhestandsprogramm lief im Mai aus - und stieß wohl auf größere Nachfrage als erwartet. Mehr als 5.300 Beschäftigte hätten sich Berichten zufolge gemeldet .

Von denen lägen nur 3.200 über der Altersgrenze von 55 Jahren, die der Konzern mit Sonderzahlungen in den Vorruhestand schicken kann. Die restlichen 2.100 jüngeren Beschäftigten seien offenbar an einer Abfindung und dem anschließenden Wechsel zu einem anderen Arbeitgeber interessiert.

Hälfte der Anmeldungen soll genehmigt werden

Angesichts dieser Nachfrage werden nicht alle Interessierten das Angebot wahrnehmen können. Nach Informationen des Handelsblatts habe das Management in einer Betriebsversammlung angekündigt, dass 99 Prozent der Anmeldungen für den Vorruhestand und 50 Prozent fürs Freiwilligenprogramm genehmigt werden könnten. Der Konzern bestätigte die Zahlen nicht offiziell.

Die Anfang des Jahres angekündigte Umstrukturierung soll laut Angaben von SAP nicht zu einer Verkleinerung der Beschäftigtenzahl führen. Teuer wird sie für den Konzern auf jeden Fall: Insgesamt 2,2 Milliarden Euro stellt SAP für Abfindungen zurück .


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