Zum Hauptinhalt Zur Navigation

Next-Gen Mainboards: SATA und Analog-Audio kaum noch vorhanden

Viele Festplatten und dazu ein direkt verbundenes Hi-Fi-System für Heimkino -Sound am PC - das wird mit der neuen Mainboard-Generation schwierig.
/ Martin Böckmann
28 Kommentare News folgen (öffnet im neuen Fenster)
Mehrere SATA-Anschlüsse für Festplatten und optische Laufwerke sind bei neuen Mainboards die Ausnahme. (Bild: Martin Böckmann/Golem.de)
Mehrere SATA-Anschlüsse für Festplatten und optische Laufwerke sind bei neuen Mainboards die Ausnahme. Bild: Martin Böckmann/Golem.de

Die neue Mainboard-Generation mit X870- oder Z890-Chipsätzen verfügt über einige schnelle Anschlüsse und Steckplätze zur Erweiterung. Dafür müssen Anschlüsse weichen, über die man sich in den letzten Jahren keine Gedanken machen musste, weil sie selbst auf günstigeren Platinen stets in ausreichender Zahl vorhanden waren. Gerade, wer mit großen Datenmengen arbeitet und zu diesem Zweck mehrere Festplatten zusätzlich zur Boot-SSD verbaut hat, muss beim Kauf der neuen Hardware diesmal genau hinsehen(öffnet im neuen Fenster) .

Asus stattet beispielsweise einige X870-Mainboards mit nur zwei SATA-Anschlüssen aus, obwohl die Modelle X870-P, X870-F und X870-Plus im Preisbereich von 300 bis 470 Euro nicht besonders günstig und ansonsten durchaus gut ausgestattet sind. An Platzmangel liegt es bei den Platinen im ATX-Format ebenfalls nicht, SATA wird offenbar kaum noch nachgefragt.

Auch bei noch teureren X870E-Mainboards aller Hersteller sind mehr als vier SATA-Anschlüsse die absolute Ausnahme. Nur die beiden Asrock X870E-Taichi-Mainboards haben sechs SATA-Anschlüsse. Im Gegenzug verfügen die neuen Mainboards über schnelle LAN-Anschlüsse, mit denen sich ein NAS ähnlich schnell anbinden lässt wie interne Festplatten. Rund die Hälfte der Mainboards mit X870 oder X870E-Chipsatz hat einen 5-GBit/s-LAN-Anschluss, SATA wäre mit 6 GBit/s bei der sequenziellen Übertragung großer Dateien kaum schneller.

5-GBit/s braucht Switches, die es gar nicht gibt

Wer die Geschwindigkeit nutzen will, muss derzeit aber noch kreativ werden. Switches mit 5 GBit/s für Kupferkabel gibt es so gut wie gar nicht, üblich sind 2,5 oder 10 GBit/s. Gerade letztere sind mit Preisen ab rund 200 Euro aber nicht gerade günstig. Insbesondere dann nicht, wenn nur die Hälfte der möglichen Geschwindigkeit genutzt wird.

Falls das NAS ohnehin nur an einem einzigen PC häufig genutzt wird, braucht es aber keinen teuren Switch. Da zwei LAN-Anschlüsse üblich sind, kann das NAS in diesem Fall auch direkt angeschlossen werden. Bei kurzen Verbindungen über wenige Meter reicht üblicherweise bereits ein CAT-5e-Kabel aus, sofern es Frequenzen bis 250 MHz verträgt. Eine Alternative sind Switches, die zwei schnelle 10-GBit/s-Anschlüsse haben, für die restlichen Ports aber nur 2,5 GBit/s bieten.

Lautsprecher und Headsets im Wandel

Auch High-End-Sound haben die Mainboard-Hersteller offenbar weitgehend aufgegeben. Bisher waren auf High-End-Mainboards oft extra entkoppelte Komponenten verbaut, die 7.1 Surround-Sound und störungsarme Aufnahmen mit Mikrofonen versprachen. Auch Kopfhörerverstärker für hochohmige Headsets waren gelegentlich zu finden. Mittlerweile haben sich aber USB-Headsets, externe DACs (Digital-Analog-Konverter) und Surround-Anlagen mit USB-Anschluss durchgesetzt.

Wer seine analogen Audiogeräte bisher direkt am PC angeschlossen hat, muss sich mit der nächsten Hardware-Generation unter Umständen nach einem passenden DAC beziehungsweise einer externen Soundkarte umsehen. Ein Vorteil ist dabei immerhin, dass selbst günstige USB-Adapter im Vergleich zu Onboard-Sound wesentlich weniger anfällig für Störgeräusche sind, da sie sich nicht in unmittelbarer Nähe zu Störquellen wie Spannungswandlern befinden.


Relevante Themen