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Nexperia-Krise: VW hat alternativen Chip-Lieferanten gefunden

Kurzarbeit und Produktionseinschränkungen bei VW können wohl verhindert werden: Laut dem Autohersteller wurde ein Ersatz für Nexperia-Chips gefunden.
/ Tobias Költzsch
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Unter anderem in Wolfsburg drohte die Produktion stillzustehen. (Bild: Reuters)
Unter anderem in Wolfsburg drohte die Produktion stillzustehen. Bild: Reuters

VW hat einen alternativen Lieferanten für die Halbleiter des chinesischen Unternehmens Nexperia gefunden. Das berichtet das Handelsblatt(öffnet im neuen Fenster) unter Bezugnahme auf den VW-Markenproduktionsvorstand Christian Vollmer. Damit könne man den Lieferausfall seitens Nexperia ausgleichen, so Vollmer.

Entsprechend sei VW hoffnungsvoll, die drohende Kurzarbeit durch die Verringerung von Produktionskapazitäten vermeiden zu können. VW verhandle derzeit noch mit dem Lieferanten, dessen Namen Vollmer auf Nachfrage des Handelsblatts nicht nennen wollte.

Hintergrund ist ein Lieferstopp seitens Nexperia, das zum chinesischen Unternehmen Wingtech gehört. Wingtech steht auf einer schwarzen Liste der US-Regierung, weshalb die niederländische Regierung, in deren Land Nexperia angesiedelt ist, die Kontrolle über das Unternehmen übernommen hatte .

Nexperia-Halbleiter sind für Automobilproduktion unabdingbar

Nexperia stellt zahlreiche Halbleiter für die Autoindustrie her, die vor allem in Teilen verbaut werden, die von Zulieferern hergestellt werden. Durch den Wegfall der unverzichtbaren Bauteile droht der Automobilindustrie ein Ausfall wichtiger Komponenten, ohne die die Fahrzeuge nicht gefertigt werden können.

Entsprechend soll sich VW bereits auf einen Produktionsstopp und daraus resultierend auf Kurzarbeit eingestellt haben, berichtete die Bild-Zeitung unter Berufung auf Zulieferkreise. Dies könnte mit der rechtzeitigen Einigung mit einem Ersatzlieferanten abgewendet werden.

Die zukünftige niederländische Regierung drängt derweil auf einen schnellen Erfolg in Gesprächen mit China zu Nexperia. Bislang sind Gespräche zwischen niederländischen und chinesischen Vertretern ergebnislos geblieben.

Industrie und Politik wollen Problem langfristig entschärfen

In Deutschland fand zur Sache ein Treffen zwischen dem Wirtschaftsministerium und Industrievertretern statt. Dabei einigte man sich darauf, dass die Bundesregierung zwischen den Niederlanden und China vermitteln soll, um eine Eskalation zu vermeiden.

Zudem soll die gesamte deutsche Automobilindustrie, nicht nur VW, die Abhängigkeit von Nexperia reduzieren. Als dritter Punkt wurde vereinbart, dass Politik und Wirtschaft Konsequenzen aus dem Vorfall ausarbeiten sollen. Die könnte laut dem Handelsblatt der Aufbau einer unabhängigen Chipproduktion in Europa bedeuten.


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