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Nexperia: Cyberangriff trifft niederländischen Halbleiterhersteller

Berichten zufolge haben die Angreifer mehrere Hundert Gigabyte an sensiblen Daten abgegriffen - darunter solche namhafter Nexperia-Kunden wie SpaceX, Apple und Huawei.
/ Marc Stöckel
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Cyberkriminelle haben wohl sensible Daten von Nexperia-Servern exfiltriert. (Bild: pixabay.com / akitada31)
Cyberkriminelle haben wohl sensible Daten von Nexperia-Servern exfiltriert. Bild: pixabay.com / akitada31

Der in den Niederlanden ansässige Halbleiterkonzern Nexperia ist Ziel eines Cyberangriffs geworden. Das bestätigte das Unternehmen in einer am 12. April veröffentlichten Pressemitteilung(öffnet im neuen Fenster) . Festgestellt wurde der Angriff demnach schon im März. Eine "unbefugte dritte Partei" habe auf bestimmte IT-Server von Nexperia zugegriffen, erklärt der Konzern in der Mitteilung. Die betroffenen Systeme seien zur Eindämmung des Vorfalls unmittelbar vom Internet getrennt worden.

Zusammen mit externen Cybersicherheitsexperten von FoxIT habe Nexperia Untersuchungen eingeleitet, um Art und Umfang des Sicherheitsvorfalls zu ermitteln. Die zuständigen Behörden habe Nexperia bereits über den Vorfall in Kenntnis gesetzt. Weitere Details könne das Unternehmen aufgrund laufender Ermittlungen derzeit nicht teilen.

Angeblich mehrere Hundert Gigabyte abgeflossen

Etwas weniger bedeckt scheinen sich derweil die Angreifer zu halten. So berichtet etwa der niederländische Fernsehnachrichtendienst RTL Nieuws(öffnet im neuen Fenster) , es seien nach Angaben der Hacker mehrere Hundert Gigabyte sensible Informationen wie Geschäftsgeheimnisse, Chipdesigns und Ordner mit Kundendaten abgeflossen - darunter solche namhafter Konzerne wie SpaceX, Apple und Huawei.

Als Nachweis für einen erfolgreichen Cyberangriff auf Nexperia habe die Hackergruppe, die sich selbst Dunghill nennt(öffnet im neuen Fenster) , einige dieser Daten im Darknet veröffentlicht. Konkret benannt werden beispielhaft interne E-Mails und der Reisepass einer ehemaligen Führungskraft des Chipherstellers.

Nexperia produziert auch in Deutschland

Nexperia hat seinen Hauptsitz in der niederländischen Gemeinde Nijmegen. Darüber hinaus hat das Unternehmen fünf weitere Produktionsstandorte in anderen Ländern, darunter auch einen in Hamburg. Weltweit beschäftigt der Konzern nach eigenen Angaben mehr als 15.000 Mitarbeiter und liefert jährlich mehr als 100 Milliarden Produkte aus.

Nexperia beschreibt sich selbst als "führender Experte in der Entwicklung und Produktion von essenziellen Halbleiterprodukten" . Die von dem Hersteller produzierten Komponenten ermöglichten "Grundfunktionalitäten von praktisch jedem elektronischen Design auf der Welt" .

Das Produktportfolio des Unternehmens umfasst unter anderem Dioden, Transistoren, ESD-Schutzgeräte und integrierte Schaltkreise. Die Produkte von Nexperia kommen beispielsweise in Telefonen, Staubsaugern, Kühlschränken und Autos zum Einsatz.

Im Jahr 2019 wurde Nexperia vom chinesischen Unternehmen Wingtech Technology übernommen. Früher war der Chiphersteller Teil von NXP Semiconductors.


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