Neuralink: BCI-Träger spielt Counter Strike mit Gedankenkraft

Counter Strike spielen per Gedankensteuerung: Die zweite Gehirn-Computer-Schnittstelle (Brain-Computer-Interface, BCI), die das US-Unternehmen Neuralink in das Gehirn eines Menschen implantiert hat, erfüllt seine Aufgabe.
Die Operation sei gut verlaufen, teilte Neuralink mit(öffnet im neuen Fenster) . Der Patient, den Neuralink Alex nennt, sei am nächsten Tag entlassen worden, seine Genesung sei reibungslos verlaufen.
Alex hat sich demnach schnell an das BCI mit der Bezeichnung Link gewöhnt: Es habe weniger als fünf Minuten gedauert, bis er einen Cursor auf dem Bildschirm habe bewegen können. Nach der ersten Testsitzung habe er weiter mit System trainiert, indem er den Ego-Shooter Counter Strike 2 gespielt habe. Inzwischen kann Alex auch 3D-Objekte entwerfen.
Elektroden haben sich verschoben
Bei dem zweiten Implantat beugte Neuralink zudem vor, um das Problem des ersten zu vermeiden: Bei diesem hatten sich die haarfeinen Drähte und damit auch die Elektroden verschoben . Dadurch verschlechterten sich die Präzision und die Schnelligkeit der Cursor-Bedienung. Neuralink löste das Problem über neue Algorithmen, die auf dem Chip installiert wurden, um die Erkennung zu verbessern.
"Um die Wahrscheinlichkeit einer Fadenretraktion bei unserem zweiten Teilnehmer zu verringern, haben wir eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, darunter, die Bewegung des Gehirns während des Eingriffs zu verringern sowie die Lücke zwischen dem Implantat und der Hirnoberfläche zu verkleinern" , teilte Neuralink mit.
Das BCI von Neuralink(öffnet im neuen Fenster) ist ein 8 mm großer Chip, an dem 64 Drähte hängen, die etwa ein Viertel des Durchmessers eines menschlichen Haares haben. Daran sind jeweils 16 Elektroden befestigt, die die Verbindung des Chips zu den Nervenzellen bilden. Über die Elektroden werden Signale der Nervenzellen erfasst. Sie können aber auch aktiv die Nervenzellen mit elektrischen Impulsen stimulieren.
Neuralink entwickelt neue Version des BCI
Das erste BCI hatte Neuralink im Januar in das Gehirn eines Menschen eingesetzt . Neuralink arbeitet derzeit an einer zweiten Generation des BCI. Wichtigster Unterschied ist eine andere Verteilung der Elektroden an den Drähten: Die neue Version des BCI wird über 128 Drähte verfügen, an denen jeweils acht Elektroden hängen werden. Dadurch soll es leistungsfähiger werden.
Dazu gehört eine Erweiterung der Steuerungsmöglichkeiten: "Wir arbeiten an der Dekodierung von Mehrfachklicks und mehreren simultanen Bewegungsabsichten, um den vollen Funktionsumfang von Mäusen und Videospiel-Controllern zu ermöglichen" , teilte Neuralink mit. Daneben werden Algorithmen zur Handschrifterkennung entwickelt, um eine schnellere Texteingabe zu ermöglichen. Das könne die Kommunikationsfähigkeit von Menschen wiederherstellen, die aufgrund einer neurologischen Erkrankung wie Amyotropher Lateralsklerose (ALS) nicht sprechen könnten.



