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Neues SoC im Pixel 7: Googles Tensor G2 baut auf seinem Vorgänger auf

Googles neuer Tensor-Chip in den Pixel-7 -Smartphones ähnelt dem ersten Modell. Verbesserungen gibt es unter anderem bei den Medium-Cores und der GPU .
/ Tobias Költzsch
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Der Aufbau des Tensor G2 von Google (Bild: Google/Screenshot: Golem.de)
Der Aufbau des Tensor G2 von Google Bild: Google/Screenshot: Golem.de

Mit dem Tensor G2 hat Google bei der Vorstellung der neuen Pixel-7-Smartphones und der Pixel Watch sein zweites eigenes SoC vorgestellt. Während der Präsentation gab es nur vage Informationen zum Chip - Google fokussierte sich mehr auf die Funktionen, die der Tensor G2 ermöglicht, als auf die technischen Einzelheiten.

Ein Blick auf die uns von Google übermittelten technischen Daten des Chips zeigen, dass der Tensor G2 eine Weiterentwicklung des Tensor G1 aus dem Jahr 2021 ist, der in den Pixel-6-Geräten steckt. Bei wem der Chip gefertigt wird, sagt Google weiterhin nicht - angesichts der Ähnlichkeiten mit dem ersten Modell, das eine Zusammenarbeit mit Samsung war, liegt aber nahe, dass auch das neue Modell aus Südkorea stammt.

Wie der Tensor G1 legt auch der neue Chip den Fokus auf maschinelles Lernen: Der Tensor G2 hat eine leistungsstärkere TPU verbaut, die Google zufolge 60 Prozent schneller und 20 Prozent effizienter als beim Vorgänger arbeiten soll. Das führt zu einigen neuen Funktionen, die Google bei den Pixel-7-Smartphones realisiert.

Neue TPU ermöglicht neue Funktionen

So werden Nachtaufnahmen schneller aufgenommen. Zudem können die Smartphones nicht mehr nur unscharfe Gesichter nachschärfen, sondern auch komplett unscharfe oder verwackelte Fotos. Videos lassen sich mit einem besseren, unscharf maskierten Hintergrund aufnehmen, der eine Tiefenschärfe vorgaukeln soll.

Neu ist auch der Super-Res-Zoom, der dank maschinellem Lernen bessere Aufnahmen mit digitalem Zoom ermöglichen soll. So spricht Google davon, dass die zweifache Vergrößerung durch Cropping des 50-Megapixel-Bildes der Hauptkamera und anschließender Verbesserung durch Algorithmen eine hohe Qualität haben soll. Ebenfalls wieder mit dabei sind Funktionen wie Live-Untertitel, die direkt auf dem Smartphone erzeugt werden.

Der grundsätzliche Aufbau des neuen Chips entspricht dem des Tensor G1: Neben CPU, GPU und TPU gibt es wieder einen Bildverarbeitungsprozessor (ISP), der HDRNet verwendet, um 4K-Aufnahmen mit 60 fps zu verarbeiten. Wie beim Tensor G2 dürfte auch beim neuen Chip die TPU dabei wieder mit Rechenpower unterstützen. Ebenfalls mit an Bord sind ein Titan-M2-Sicherheitschip und ein digitaler Signalprozessor (DSP).

Die CPU hat wieder eine 2x2x4-Konfiguration, die aus zwei großen X1-Kernen, zwei mittleren A78-Kernen und vier kleinen A55-Kernen besteht. Anders als beim Tensor G1 verwendet Google beim neuen SoC keine A76-Kerne mehr, was beim Vorgänger bereits ungewöhnlich war. Der Effizienz dürfte der Wechsel auf die neueren Kerne zuträglich sein. Die Taktrate der X1-Kerne wurde leicht von 2,8 auf 2,85 GHz erhöht, die der A78-Kerne beträgt 2,35 GHz. Die A76-Kerne des Tensor G1 hatten noch 2,25 GHz. Die A55-Kerne des Tensor G2 haben weiterhin 1,8 GHz.

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Neue Mali-Grafikeinheit

Der L3-Cache der CPU ist weiterhin 4 MByte groß, der System-Level-Cache hat eine Größe von 8 MByte. Die GPU hat Google ausgetauscht: Statt einer Mali G78 MP20 kommt eine Mali G710 MP07 zum Einsatz, die sieben Kerne haben dürfte. Wie sich das auf die Grafikleistung auswirkt, werden erste Benchmarks zeigen müssen.

Wie der Tensor G1 erinnert auch der Tensor G2 stark an einen Exynos-Prozessor - was angesichts dessen, dass es sich um eine Weiterentwicklung handeln dürfte, nicht verwunderlich ist. Benchmarks werden zeigen, wie sich das SoC verglichen mit der Konkurrenz schlägt - wir erwarten nur leichte Leistungssteigerungen.

Die Leistung stand aber bereits bei seinem ersten Tensor-Chip nicht ausschließlich im Fokus von Google - sondern die Möglichkeiten, die die Einbindung einer leistungsstarken TPU bietet. Diesen Weg hat Google mit dem Tensor G2 weiterverfolgt. Ob Google im nächsten Jahr vielleicht ein Redesign auf ARMv9 wagen wird, wird sich zeigen.


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