Neues deutsches Mobilfunknetz: 1&1 Mobilfunk hat noch immer keine Antenne installiert
Nach neuesten Angaben von 1&1 Mobilfunk soll sich die Ausbaugeschwindigkeit beschleunigen: von null auf mindestens 1.000 in diesem Jahr.

Stand Ende Januar 2022 hat der neue deutsche Mobilfunkbetreiber 1&1 immer noch keine Antenne installiert. Unternehmenssprecherin Lisa Pleiß sagte Golem.de auf die Frage, ob irgendwo schon eine erste Antenne steht: "Strenggenommen noch nicht. Wir testen allerdings natürlich seit geraumer Zeit unter realen Bedingungen."
1&1 wird sein ungewöhnliches Mobilfunknetz von dem japanischen Open-RAN-Netzbetreiber Rakuten aufbauen lassen. Rakuten ist Generalunternehmer und hat die Verantwortung für den kompletten Aufbau und die Planung. Fronthaul, Midhaul und Backhaul werden über die Schwestergesellschaft 1&1 Versatel realisiert.
Open RAN bedeutet Cloud, virtualisierte Netzwerkelemente, einfache Standard-Hardware und standardisierte Schnittstellen. Auf proprietäre, hochentwickelte Chips und Software der etablierten Netzausrüster muss damit verzichtet werden.
Pleiß erklärte weiter: "Im Dezember haben wir den ersten Tower-Co-Deal mit Vantage Towers geschlossen. Damit soll sich natürlich auch die Ausbaugeschwindigkeit beschleunigen. Das erste Etappenziel sind die 1.000 Antennen bis Ende 2022. Insgesamt ist es das Ziel, die Auflagen der Bundesnetzagentur nicht nur einzuhalten, sondern möglichst zu übertreffen. Das wird also in den kommenden Monaten richtig Fahrt aufnehmen."
Untermieter bei der Vodafone-Funkturmgesellschaft Vantage Towers
Tatsächlich hat 1&1 Mobilfunk bei der Vodafone-Funkturmgesellschaft Vantage Towers einen Vertrag zur Anmietung von Antennenstandorten unterzeichnet. Der neue Netzbetreiber wird Zugriff auf mehrere Tausend bereits bestehende Funkmasten von Vantage Towers sowie auf weitere neu zu erschließende Antennenstandorte erhalten.
Im Mai 2021 haben Telefónica Deutschland und 1&1 Drillisch nach langen Verhandlungen eine Roaming-Vereinbarung getroffen. Drillisch nutzt als virtueller Netzbetreiber laut einer Vereinbarung aus dem Jahre 2014 Kapazitäten von Telefónica. Diese Vertrag galt aber nur so lange, bis Drillisch kein eigenes Netz errichtet hat. Durch die neue Vereinbarung lief die Kooperation weiter. Der Mobilfunkstandard 5G ist nicht inbegriffen.
1&1 Drillisch hat bei der vergangenen 5G-Frequenzauktion der Bundesnetzagentur Blöcke für 1,07 Milliarden Euro ersteigert. Das Unternehmen erhielt 2 x 20 MHz bei 2 GHz und 50 MHz im Bereich 3,6 GHz. Laut den gültigen Vorgaben der Bundesnetzagentur muss United Internet im 3,6-GHz-Frequenzbereich bis Ende 2025 mindestens 25 Prozent der Haushalte mit 5G versorgen, das sind in jedem Fall mehrere Tausend Standorte. 1.000 Standorte müssen aber bereits bis Ende des Jahres 2022 in Betrieb sein, je Bundesland proportional umgelegt.
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Ich vermische hier jetzt bewusst das Geld von Leuten und Firmen. Dommermuth hat, glaube...
Ist doch ein gutes Angebot kostenlos einzusteigen bis eine größere Anzahl an Antennen...
Hierzulande allerdings sind wir von einem ruinösen Wettbewerb ziemlich weit entfernt.