Neues Betriebssystem für Smart-TVs: US-Werbefirma will Fernsehmarkt umkrempeln

Wartet die Welt tatsächlich auf ein weiteres Smart-TV-Betriebssystem? Davon geht jedenfalls das US-Unternehmen The Trade Desk aus, das bisher vornehmlich im Bereich Werbung aktiv ist. Nach eigener Aussage arbeitet das Unternehmen bereits seit drei Jahren an der Entwicklung eines eigenen Betriebssystems für Smart-TVs, das den Namen Ventura trägt.
Irgendwann im zweiten Halbjahr 2025 soll Ventura auf den Markt kommen, erklärt Jeff Green, CEO und Gründer von The Trade Desk in einem Interview(öffnet im neuen Fenster) . In der Pressemitteilung zur Ankündigung von Ventura(öffnet im neuen Fenster) wird nur das kommende Jahr als grober Marktstart angegeben. Das Unternehmen will dabei ganz bewusst nur das Betriebssystem anbieten und keine eigenen Geräte verkaufen.
Nach Ansicht von The Trade Desk fallen derzeitige Smart-TV-Betriebssysteme vor allem durch drei Unzulänglichkeiten: Eine frustrierende Steuerung, Interessenkonflikte bei den Inhalten und ineffiziente Werbe-Lieferketten. Ventura soll all das besser als bisher machen, allerdings nennt das Unternehmen keine Details dazu, wie das gelingen soll. Bisher wurden nicht einmal Fotos der Oberfläche veröffentlicht.
Noch ist vieles unklar
Das Unternehmen will außer mit Geräteherstellern auch mit Diensteanbietern zusammenarbeiten, damit möglichst viele Streaming-Apps auf Ventura zur Verfügung stehen. Konkrete Partnerschaften sind bisher nicht bekannt.
Die Oberfläche von Ventura soll sich von den Geräteherstellern umfangreich anpassen lassen, wenn sie entsprechende Geräte auf den Markt bringen. Bislang nennt das Unternehmen noch keine Hardware-Partner, die Smart-TVs mit Ventura auf den Markt bringen wollen.
Als ein möglicher Partner wird Sonos gehandelt: Seit vielen Monaten gibt es immer wieder inoffizielle Hinweise darauf, dass das Unternehmen ein eigenes Streaming-Gerät auf den Markt bringen wolle. Sonos bestätigt bisher aber lediglich, dass sich das Unternehmen Ventura näher anschauen wolle.
Das größte Problem für The Trade Desk wird die Suche nach Hardware-Partnern sein. Etablierte Fernsehhersteller nutzen entweder eigene Betriebssysteme oder arbeiten seit Jahren mit Partnern zusammen, die entsprechende Software-Lösungen anbieten. Der Neuling müsste also solche Hersteller erst einmal davon überzeugen, auf ein anderes Betriebssystem zu wechseln.



