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Neue Teleskope von Unistellar: Endlich tragbar

CES 2024
Unistellar hat schon einige smarte Teleskope herausgebracht. Mit der Odyssey-Serie kommt jetzt eine Produktlinie mit neuen Features auf den Markt.
/ Mario Keller
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Die Unistellar Odyssey Pro Red Edition (Bild: Unistellar)
Die Unistellar Odyssey Pro Red Edition Bild: Unistellar

Pünktlich zum Start der CES präsentiert Unistellar eine neue Produktserie von smarten Teleskopen namens Odyssey. Mit moderneren Kamerasensoren, einem überarbeiteten optischen System und mehr Bedienerfreundlichkeit sollen sich die beiden neuen Geräte namens Odyssey und Odyssey Pro von ihren Vorgängermodellen abheben.

Auch die neuen Teleskope sind Spiegelteleskope, allerdings mit einer etwas kürzeren Brennweite von 320 mm gegenüber 450 mm, aber auch einem deutlich kleineren Hauptspiegel von nur noch 85 statt 114 mm. Damit verbessert sich das Öffnungsverhältnis auf f/3.7 gegenüber f/4 und sorgt für eine bessere Lichtausbeute.

Durch die kürzere Brennweite und den kleineren Spiegel wird der Tubus natürlich kleiner und somit das gesamte Teleskop deutlich kompakter. Bisher waren die Unistellar-Geräte mit die größten auf dem Markt.

Gerade wenn man mit dem Teleskop unterwegs ist, spielen aber das Gewicht und die Größe für den Transport eine nicht unerhebliche Rolle. Wie bei den Vorgängermodellen gibt es ein Teleskop mit einem elektronischen Okular - das Odyssey Pro und ein Gerät ohne das Okular - das Odyssey.

Technische Neuerungen

In den neuen Geräten kommt der IMX415-Kamerasensor von Sony zum Einsatz, ein 1/2.8-Zoll-Sensor mit 8,4 Megapixeln Auflösung. Das Besondere ist, dass dieser Sensor das sogenannte Binning unterstützt und die neuen Teleskope von Unistellar davon Gebrauch machen.

Beim Binning können mehrere Pixel (in der Regel 2x2) zu einem einzelnen Pixel zusammengefasst werden. Das reduziert zwar die Auflösung, erhöht aber die Lichtempfindlichkeit.

Das hilft bei Astroaufnahmen - vor allem von Deepsky-Objekten -, um in kürzerer Zeit ein besseres Bild zu bekommen. Multi-Depth Technology nennt Unistellar dieses Feature; es nutzt zum Beispiel die volle Auflösung des Sensors bei Aufnahmen von Planeten oder dem Mond, bei denen es darum geht, möglichst viele Details zu erhalten.

Da sowohl Planeten, der Mond oder die Sonne sehr helle Objekte sind, wird auch keine hohe Lichtempfindlichkeit benötigt. Anders sieht es bei dunklen Objekten am Nachthimmel aus, etwa Nebeln oder Galaxien. Hier ist die Lichtempfindlichkeit wichtiger, um möglichst schnell ein Bild zu erzeugen.

Neue Features, Preis und Verfügbarkeit

Neu ist auch, dass die Odyssey-Teleskope nun über einen Autofokus verfügen. Dieser soll kontinuierlich arbeiten und somit auch Änderungen der Fokuslage zum Beispiel bei Temperaturänderungen ausgleichen.

Auch ein Kollimieren der Teleskope soll nicht mehr notwendig sein. Spiegelteleskope müssen normalerweise in regelmäßigen Abständen justiert werden, damit der Hauptspiegel des Teleskops und der Kamerasensor parallel zueinander ausgerichtet sind.

Wie das bei den Vorgängermodellen funktionierte, haben wir in unserem Test des eQuinox 2 erklärt . Eine neuartige Konstruktion des Teleskoptubus und ein sogenanntes Mirror Sealing soll nun dafür sorgen, dass ein Nachjustieren nicht mehr notwendig ist.

Damit hat der Hersteller die beiden manuellen Bedienschritte, die es bei den vorherigen Modellen noch gab, abgeschafft. Wie gut das funktioniert, wird am Ende die Praxis zeigen.

Wie das eVScope und eVScope 2 verfügt auch das neue Odyssey Pro über ein elektronisches Okular, das zusammen mit Nikon entwickelt wurde. Damit lassen sich die vom Teleskop gemachten Bilder direkt an diesem betrachten.

Auch die App, die für die Steuerung der Teleskope genutzt wird, soll in einer überarbeiteten Version für alle Geräte des Herstellers zur Verfügung stehen. Hier soll es laut Angaben von Unistellar Verbesserungen in der Nutzerführung und dem Zugriff auf die Aufnahmen geben.

Fazit

War das 2023 vorgestellte eQuinox 2 noch eine preiswertere und um das elektronische Okular reduzierte Variante des eVScope 2, so hat Unistellar in diesem Jahr mit den neuen Odyssey-Geräten zwei komplett neue smarte Teleskope mit diversen Neuerungen auf den Markt gebracht.

Kleiner, leichter und kompakter sind die neuen Geräte. Wie gut die technischen Verbesserungen sind und wie sich der kleinere Spiegel und die geänderte Brennweite auf die Bildqualität auswirken, muss die Praxis zeigen.

Die zwei Modelle der Odyssey-Reihe sind ab heute über die Webseite des Herstellers Unistellar.com sowie über verschiedene Vertriebspartner erhältlich.

Das Odyssey ohne elektronisches Okular kostet 2.499 Euro. Das Odyssey Pro ist für 3.999 Euro erhältlich und verfügt über das elektronische Okular.

Für alle, die es etwas exklusiver mögen, steht demnächst die Red Edition des Odyssey Pro für 4.499 Euro zur Verfügung.


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