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Künstliche Intelligenz: SAP will Stellen im Vertrieb und der Entwicklung abbauen

KI soll Arbeitsplätze im Vertrieb und bei der Software -Entwicklung abbauen helfen. SAP -Chef Klein will pro Jahr rund 2 Prozent der Jobs streichen.
/ Achim Sawall
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SAP-Vorstandsvorsitzender Christian Klein im Jahr 2020 (Bild: REUTERS/Ralph Orlowski)
SAP-Vorstandsvorsitzender Christian Klein im Jahr 2020 Bild: REUTERS/Ralph Orlowski

SAP plant nach der Streichung von 10.000 Arbeitsplätzen einen weiteren Stellenabbau. "In einem Jahr können es dann mal ein, manchmal auch zwei Prozent der Stellen sein, die wegfallen" , sagte Vorstandschef Christian Klein der Nachrichtenagentur dpa-AFX. Die Belegschaft des Softwarekonzerns werde aber insgesamt weiter wachsen, "nur eben weniger schnell als der Umsatz - weil wir in Wachstumsbereichen auch neue Stellen schaffen" , erklärte Klein weiter.

Die Zahl der Beschäftigten liegt aktuell durch Neueinstellungen bei knapp 109.000 und damit etwas höher als Anfang 2024, als es noch 108.000 waren.

Mit künstlicher Intelligenz will man vor allem im Vertrieb und bei der Softwareentwicklung Arbeitskräfte abbauen. "KI kann im Vertrieb unterstützen, etwa bei der Vorbereitung von Kundengesprächen und der Dokumentation. Es ist aber nicht so, dass wir künftig keine Menschen mehr im Vertrieb haben" , sagte Klein. "Auch in der Entwicklung der Software werden verschiedene Aufgaben automatisiert."

Es gebe laut Klein Jobprofile, bei denen künftig weniger Bedarf bestehe. Es gebe aber auch andere, wo der Bedarf wachse - etwa bei KI und Daten. "Klar ist, dass sich praktisch jede Jobfunktion in der SAP durch KI verändern wird" , sagte Klein.

Die Investitionen in Deutschland möchte SAP ausweiten. In den vergangenen fünf Jahren seien hierzulande bereits rund 10 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung ausgegeben worden. Bis zum Jahr 2027 sollen die Investitionen um zwei Milliarden Euro ausgebaut werden, so Klein weiter.

SAP-Chef stört sich an Code-Transparenz

"In Deutschland investieren wir weiter am meisten, obwohl es nicht unser größter Markt ist und wir mittlerweile in Indien den größten Entwicklungsstandort besitzen" , betonte der SAP-Chef.

Zudem seien Datenschutzregelungen zur Offenlegung von Code schlecht für das Geschäft. "Wenn Datenschützer uns Offenlegungspflichten für Algorithmen auferlegen, die wir in 400.000 Kundenverträge aufnehmen sollen - dann ist das hochgradig schädlich fürs Geschäft" , klagte Klein. Regelungen der EU-Kommission für eine einheitliche Anwendung in Europa könnten seiner Meinung nach sinnvoll sein. "Aber wir erleben stattdessen immer wieder, dass Brüssel Regeln erlässt und die von den EU-Mitgliedsländern zusätzlich obendrauf gepackt werden - und manchmal auch umgekehrt. Das kann nicht sein."


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