Neue Spezifikation: MHL 3.0 bringt Ultra-HD und bessere Fernbedienung

Das MHL-Konsortium hat die Version 3.0 des Standards für die Multimedia-Schnittstelle an mobilen Geräten angekündigt. Neben 4K-Auflösungen und HD-Tonformaten gibt es mehr Leistung beim Aufladen und neue Möglichkeiten für die Bedienung anderer Geräte.

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Das Logo für MHL
Das Logo für MHL (Bild: MHL Consortium)

Im September 2013 will das 2009 gegründete MHL-Konsortium die Version 3.0 seiner Spezifikationen veröffentlichen. Die wichtigsten neuen Funktionen hat das Gremium aber nun schon bekanntgegeben. Die meisten Anwender kennen die oft an der Micro-USB-Buchse eines Smartphones anliegende Schnittstelle nur als HDMI-Ausgang ihres Telefons, in Wirklichkeit soll der Mobile High Definition Link (MHL) aber viel mehr sein.

Mit der Entwicklung von HDMI als wichtigste Anwendung muss aber auch MHL Schritt halten, und so ist die Version 3.0 der Schnittstelle auch in der Lage, Ultra-HD-Auflösungen - bisweilen auch 4K genannt - bis zum Format 2160p30 zu übertragen. Das sind 3.840 x 2.160 Pixel mit 30 Bildern pro Sekunde. Auch die Tonformate Dolby TrueHD und DTS-HD, die HDMI schon vor den 4K-Versionen beherrschte, werden von MHL 3.0 mit bis zu 7.1 Kanälen unterstützt. Die Abspielsperre HDCP 2.2 hält ebenfalls Einzug in die neue Spezifikation.

Interessanter als diese evolutionäre Entwicklung ist aber, was das Gremium für MHL 3.0 sonst noch vorschreibt. So sollen Geräte, welche den Standard einhalten, bis zu 10 Watt für das Aufladen an einer MHL-Buchse zur Verfügung stellen können. So könnte beispielsweise ein MHL-zertifizierter Fernseher oder AV-Receiver ein Smartphone auch laden, wenn es über das Gerät Videos abspielt. Oder aber, bisher auch selten möglich: Ein Smartphone könnte ein anderes aufladen.

Zwar ist die Speicherung von großen UHD-Filmen auf Smartphones durch deren ständig knappen Speicher wohl eher ungewöhnlich, aber auch bei der Wiedergabe von Fotos aus der Kamera des Telefons könnte MHL 3.0 sie auf einem 4K-Fernseher in bisher nicht erreichbarer Schärfe zeigen. Zudem könnte das Smartphone auch als Streaming-Zuspieler für Ultra-HD-Filme über ein WLAN dienen.

RCP zur Fernbedienung im Auto

Ebenfalls erweitert wurde die Unterstützung des Fernbedienungsprotokolls RCP. Der Touchscreen eines mobilen Geräts kann so einen anderen Touchscreen, sowie Maus und Tastatur ersetzen. Das MHL-Konsortium verspricht sich davon unter anderem eine bessere Integration im Auto, wo ein Smartphone oder Tablet als Bedienungsgerät für Navi, Stereoanlage oder Bordcomputer dienen soll. Ein Blick in die Liste der MHL-Geräte (PDF) zeigt, dass Pioneer und JVC-Kenwood bereits entsprechende Autoanlagen anbieten.

Die Chancen dazu stehen nicht schlecht, auch wenn bisher die vielen verschiedenen Steckerformate und Adapter für MHL manche Anwender eher abschrecken. Das wird sich auch in Zukunft nicht ändern, denn wie das Gremium mitteilt, bleibt MHL weiter "connector agnostic" - über welche Anschlüsse die Schnittstelle geführt wird, ist also mit Absicht nicht vorgeschrieben. Sie auf andere als die verbreiteten Micro-USB-Buchsen zu adaptieren, ist unter anderem deswegen leicht möglich, weil nur fünf Leitungen benötigt werden.

Nach Angaben des MHL-Konsortiums gibt es weltweit bereits über 330 Millionen verkaufte Geräte mit der Schnittstelle, die von über 200 verschiedenen Firmen angeboten werden.

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