Netzwerkspezialist: Marvell kauft Aquantia für 452 Millionen US-Dollar
Übernahme im Bereich von Ethernet: Für knapp eine halbe Milliarde US-Dollar wird Aquantia ein Teil von Marvell. Der Hersteller stärkt damit seine Position bei Multi-GBit/s-Verbindungen, etwa für Fahrzeuge.

Der US-amerikanische Hersteller Marvell hat Aquantia übernommen, der Kaufpreis liegt bei 13 US-Dollar pro Aktie und kumuliert somit bei rund 452 Millionen US-Dollar. Die Übernahme soll bis Ende 2019 abgeschlossen sein, muss aber wie üblich erst noch final von den zuständigen Behörden genehmigt werden.
Marvell ist ein Fabless-Unternehmen, entwickelt also Chips und lässt diese dann bei Auftragsfertigern wie TSMC produzieren. Die US-Amerikaner sind für ihre SSD-Controller bekannt, mittlerweile werden aber häufiger Modelle von Silicon Motion oder eigene Designs verbaut. Marvell baut überdies eine Vielzahl von Adaptern und Controllern für Gigabit-Ethnernet für Fahrzeuge und Server. 2017 hatte der Hersteller zudem Cavium übernommen, dessen ARM-basierte ThunderX2-Prozessoren sind eine Konkurrenz zu CPUs von Ampere Computing (Emag) oder Huawei (Kunpeng).
Aquantia hat sich auf komplementäre Hardware spezialisiert, das Unternehmen entwickelt ebenfalls Adapter, Controller, FPGAs und Phys für Gigabit-Ethernet bis hin zu 100 GBit/s. Aquantia gehört zu den Gründern von IEEE 802.3bz alias Nbase-T, also Ethernet mit bis zu 5 GBit/. Die Allianz ist mittlerweile in der allgemeinen Ethernet Alliance aufgegangen und hört auf, als eigenständige Institution zu existieren.
Für Marvell soll die Übernahme von Aquantia eine Stärkung im Bereich des autonomen Fahrens bringen, da hier für Level 4 und Level 5 sehr schnelle interne Ethernet-Verbindungen notwendig sind. Ab diesen Stufen ist keine menschliche Interaktion mehr erforderlich, stattdessen übernimmt das Roboterauto (weitestgehend) vollständig die Auswertung der Umgebung und darauf basierend die Steuerung.
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