Netzwerk: Stellenabbau bei Nokia nach Alcatel-Lucent-Kauf
Nokia kündigt an, weltweit Beschäftigte zu entlassen. Der erwartete Abbau ist Teil der Übernahme von Alcatel-Lucent. Die Anzahl der betroffenen Mitarbeiter ist noch nicht bekannt.

Nokia hat nach der Übernahme des Konkurrenten Alcatel-Lucent einen Stellenabbau angekündigt. Wie der finnische Konzern am 6. April 2016 erklärte, werde ein weltweiter Stellenabbau begonnen. Nokia will mit dem Zukauf bis Jahresende 2018 operative Kosten in Höhe von 900 Millionen Euro einsparen.
Nokia-Sprecher Spencer Swartz sagte Golem.de auf Anfrage zum Umfang des Stellenabbaus: "Wir veröffentlichen keine Zahlen für den weltweiten Stellenabbau." Der Prozess in den einzelnen betroffenen Ländern laufe erst an.
Nokia ist unter Druck durch den Konkurrenten Huawei aus China, spricht von "schwierigen Marktbedingungen" und will seine Ressourcen auf Zukunftstechnologien wie 5G, Cloud und Internet of Things konzentrieren. Weltweit soll zudem in den Bereichen Immobilien, Services, Beschaffung, Supply Chain und Fertigung gespart werden.
Viele Technikerjobs betroffen
Der Stellenabbau soll bis Ende 2018 abgeschlossen sein. Betroffen sind hauptsächlich Forschung und Entwicklung, Sales, Landesgesellschaften und Zentralfunktionen.
Die Übernahme für 15,6 Milliarden Euro soll in der ersten Jahreshälfte 2016 abgeschlossen sein. Aus dem Führungsteam von Alcatel-Lucent wird kaum noch jemand dabei sein. Zehn der 13 Mitglieder des neuen Führungsteams kommen von Nokia.
Alcatel-Lucent ist aus einem Zusammenschluss der französischen Alcatel mit Lucent Technologies aus den USA entstanden. Alcatel ist traditionell relativ stark in Nordamerika, eine Region, in der Nokia erst kürzlich begonnen hat, durch Verträge mit Sprint einen größeren Marktanteil aufzubauen. Nokia ist nach dem Verkauf der Handysparte an Microsoft hauptsächlich ein Netzwerkausrüster.
Nachtrag vom 6. April 2016, 16:17 Uhr
Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg aus informierten Kreisen berichtet, sollen weltweit 10.000 bis 15.000 Arbeitsplätze wegfallen. In Finnland sind demnach 1.300 Beschäftigte betroffen, in Deutschland 1.400.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed