Der Pi möchte nicht schlafen
Eigentlich würden wir unseren Walkman-Klon gern bei Nichtbenutzung in einen möglichst energiesparenden Tiefschlaf versetzen. Ähnlich wie ein Handy könnte er dann tagelang mit einer Akkuladung durchhalten und wäre, wenn wir Musik hören wollen, auf Knopfdruck wieder einsatzbereit.
Leider macht uns der Raspberry Pi hier einen Strich durch die Rechnung. Denn einen funktionierenden Suspend to RAM gibt es nicht, außerdem ist das Broadcom-SoC niemals richtig aus, solange es nicht vom Strom getrennt wird. Auch wenn das Betriebssystem, das auf dem ARM-Kern läuft, heruntergefahren wird, bleiben Teile des SoC weiter aktiv.
Das hat zwei Gründe: Erstens hat die Raspberry Pi Foundation auf eine Logik zum Ein- und Ausschalten verzichtet, um einen möglichst kostengünstigen Kleincomputer zu bauen. Zweitens sind die Broadcom-SoC ungewöhnlich aufgebaut. Die eigentliche Kernkomponente ist hier nämlich nicht der ARM-Prozessor, sondern die Grafikeinheit namens Videocore.
GPU startet den Prozessor
Normalerweise startet beim Booten zunächst ein Prozessorkern, der dann mögliche weitere Kerne und Hardwareeinheiten initialisiert. Anders bei den Broadcom-SoC: Hier wird zunächst eine Firmware-Datei in die Videocore-Einheit geladen, die dann das SoC initialisiert.
Der ARM-Kern war ursprünglich mehr eine Dreingabe, die beim Raspberry Pi aber die Hauptrolle spielt. Wir benutzen das SoC also anders, als der Hersteller sich das vorgestellt hat. Und den Raspberry Pi verwenden wir anders, als es die Raspberry Pi Foundation sich vorgestellt hat – und abseits des Entwicklungsschwerpunkts, der Schlafzustände nicht umfasst.
Dass unser Musikplayer entweder die ganze Zeit eingeschaltet bleiben oder jedes Mal neu gestartet werden muss, ist natürlich ein Problem. Das wird besonders deutlich, wenn wir uns bereits fertige Musikplayer-Images ansehen, wie wir sie beim Aufrüsten einer Hi-Fi-Anlage verwendet haben. Davon gibt es nicht wenige und alle haben die gleichen Probleme: Sie brauchen sehr lange, bis sie betriebsbereit sind, oder sie werden für unser Model A+ nicht mehr weiterentwickelt. Andere wurden komplett eingestellt.
Also bleibt noch die Möglichkeit, ein eigenes System zu entwickeln. Natürlich aus bereits bestehender Software.
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Netzwerk-Musikplayer: Wir bauen einen audiophilen Walkman mit dem Raspberry Pi | Wir bauen eine Linux-Distribution |
OK, da gebe Ich Dir Recht, aber ich denke, das "audiophil" war bei diesem Bastel-Projekt...
Es gibt aber einen Unterschied, zwischen qualitativ hochwertiger Technik und völlig...
Haha, billiger ja, aber das ist selbst für "Mainstream-Konsumenten" zu wenig "audiophil" ;-)
Au weia, das war doch weder der Anspruch noch der Anlass des Artikels, sondern einfach...
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