Netzversorgung: Vodafone findet Bashing gegen Mobilfunkbetreiber berechtigt

Der Technikchef von Vodafone Deutschland räumt Versäumnisse beim Netzausbau ein. Zudem häuften sich die Probleme bei der Wi-Fi-Connectivität.

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Gerhard Mack (Vodafone) auf dem CTO-Summit der Anga Com in Köln
Gerhard Mack (Vodafone) auf dem CTO-Summit der Anga Com in Köln (Bild: Achim Sawall/Golem.de)

Das Bashing gegen die Netzbetreiber in Deutschland wegen schlecht ausgebauter Mobilfunknetze ist teilweise berechtigt. Das sagte Gerhard Mack, Chief Technologie Officer bei Vodafone Deutschland, am 4. Juni 2019 auf der Branchenmesse Anga Com in Köln. "Wir erleben wegen Versorgungsproblemen gerade ein massives Bashing gegen Mobilfunkbetreiber. Das ist auch teilweise berechtigt."

Wegen der hohen Ausgaben für die Frequenzen würden die Investitionen verschoben. Jede Woche, in der die 5G-Auktion in Deutschland laufe, sei sie nicht nur teuer, sondern es könne auch nicht ausgebaut werden.

Nach den Worten von Mack fließe das Geld solange in 4G und das Kabelnetz. "Gegenwärtig haben wir den höchsten Mobilfunk-Rollout", betonte Mack. Im Koaxialkabelnetz seien in relativ kurzer Zeit 9 Millionen Haushalte bereits auf eine Datenrate von 1 GBit/s aufgerüstet worden. Das bedeute, man habe weitere 4 Millionen mehr auf der Agenda.

"Vor ein paar Jahren dachte ich noch, dass Kabel ist am Ende seiner Entwicklung", sagte Mack, "jetzt ist es gemessen an den Möglichkeiten im Alter eines jungen Erwachsenen."

Dort, wo es notwendig sei, baue Vodafone Glasfaser aus, auf diese Weise sei eine flexiblere Investition möglich. "Man baut da, wo man wächst." Laut Mack ist der Glasfaserausbau in Deutschland sehr teuer und erschwert von bürokratischen Hürden. Auch Colin Buechner, Chief Network Officer beim Kabelnetzbetreiber Liberty Global, betonte, wegen Docsis 3.1 und künftiger Standards sei "Koaxial noch für lange Zeit nutzbar".

Vodafone: "Wi-Fi ist Kacke"

Früher sei beim Kundendienst von Vodafone das hauptsächliche Problem gewesen, die versprochene "Datenrate zu liefern. Jetzt ist das Hauptproblem das Wi-Fi und die Verbindung der Geräte. Wir liefern hohe Datenraten wie verrückt, aber es kommt nicht beim Kunden an", sagte Mack.

"Es bringt nichts, 1 GBit/s zu liefern, und dann kommen zuhause wegen Wi-Fi-Problemen nur 100 MBit/s an", sagte auch Buechner.

Es sei zutreffend, dass 98 Prozent des Traffics über das Festnetz gehen. Aber die Daten würden von mobilen Geräten genutzt. Das liege an der Mobilfunkbranche. "Wir zwingen die Leute ins WLAN. Und WLAN ist Kacke", sagte Mack.

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