Netzteil-Standard: ATX 3.0 führt 600 Watt für Grafikkarten ein
Ein neuer Stecker und eine Spezifikation, die kurzfristig die doppelte Ausgangsleistung vom Netzteil verlangt: Intels ATX 3.0 ist da.

Intel hat Netzteil-Standards namens ATX 3.0 und ATX12VO 2.0 vorgestellt, wobei ersterer für selbst gebaute Systeme und letzterer für OEM-Rechner interessant ist. ATX 3.0 führt mit dem 12VHPWR einen weiteren Stecker für Grafikkarten ein, womit künftig neue Hardware sowie Adapter und sogar zusätzliche Software notwendig werden.
Der 12VHPWR-Anschluss, kurz für 12 Volt High Power, ist Teil der CEM5-Spezifikation (Card Electromechanical Gen5) der PCI SIG (Peripheral Component Interconnect Special Interest Group) und für kommende Grafikkarten gedacht - auch die in Kürze erscheinende Geforce RTX 3090 Ti nutzt ihn bereits. Der 12VHPWR ist für 150 bis 600 Watt ausgelegt, möglich wird diese Abstufung durch Sense-Pins.
So gibt es wie schon bei Nvidias proprietären Mini-12-Pin (MicroFit) für die Geforce RTX 3000 als Founder's Edition sechs 12-Volt/Masse-Leitungen, dazu vier weitere Kontakte. Über diese handelt die Grafikkarte mit dem Netzteil aus, wie viel Energie benötigt wird. Beim Boot-Vorgang ist beispielsweise die 600-Watt-Konfiguration auf 375 Watt limitiert, erst der vom Betriebssystem zu ladende GPU-Treiber schaltet die volle Leistung frei. Der 12VHPWR selbst ist für bis zu 662,4 Watt (9,2A bei 12V auf sechs Leitungen) spezifiziert.
Enorme Lastspitzen offiziell gestattet
Neu für die CEM5-Spezifikation ist eine Einschränkung, welche festlegt, dass Grafikkarten für 100 µs ihre Leistungsaufnahme um das Dreifache überschreiten dürfen - gemittelt über eine Sekunde muss diese jedoch eingehalten werden. Intel geht beim PL2-Boost für Prozessoren ähnlich vor, dort gibt es einen exponentiell gewichteten gleitenden Mittelwert, den EWMA (Exponentially Weighted Moving Average). Ein ATX-3.0-Netzteil darf ebenfalls über sein Limit hinaus agieren, erlaubt sind bis zu 80 Prozent mehr für 1 ms und gar bis zum Doppelten für 100 µs.
Damit diese Lastspitzen abgefangen werden können, hat Intel die Toleranz für die 12-Volt-Schiene aufgeweicht: Bisher durfte diese um bis zu fünf Prozent abfallen, nun sind es sieben Prozent. Die minimale Spannung liegt ergo bei 11,2 statt 11,4 Volt und Intel rät als Maßnahme lapidar dazu, die Nennspannung auf 12,1 oder 12,2 Volt anzuheben.
Für ATX12VO 2.0 als Nachfolger von ATX12VO wurde die zuvor aus dem Laptop- und Server-Bereich bekannte Funktion namens I_PSU% hinzugefügt: Über einen zuvor nicht belegten Kontakt des 10-Pin-ATX-Steckers meldet das Netzteil seine aktuelle Auslastung an das System, damit dieses gegebenenfalls das Power-Limit des Prozessors reduzieren kann, um eine Überlastung oder gar eine Abschaltung via Notaus zu vermeiden.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Es gibt diverse Erweiterungskarten die -12V benötigen. Gerade in der Mess- und...
Aber auch nur, weil das der Ort ist, der am wahrscheinlichsten nahe genug am...
86 Zoll bitte! Natürlich mit Touch... So was zum Beispiel: https://iiyama.com/de_de...
Ja, gibt's bereits für die RTX 3090 Ti.