Netflix: Neues Design auf dem TV, KI und vertikale Videos auf Mobile

Nach knapp zwölf Jahren verabschiedet sich Netflix vom bekannten Design seiner Benutzeroberfläche. Der Streamingkonzern hat auf seinem Blog(öffnet im neuen Fenster) eine umfassende Überarbeitung angekündigt, die darauf abzielen soll, dass Nutzer einfacher neue passende Inhalte finden. Dabei soll auch generative KI zum Einsatz kommen, die Suchanfragen in natürlicher Sprache verarbeitet.
Augenfällig ist, dass auf den ersten Blick weniger Inhalte zu sehen sind. Diese werden dafür aber deutlich prominenter platziert. Beim Durchsuchen werden angewählte Inhalte in einer vergrößerten Ansicht angezeigt, die zusätzliche Informationen wie eine kurze Beschreibung enthält. Symbole für Hinweise wie "Emmy Award Winner" oder "kürzlich hinzugefügt" sollen außerdem einen besseren Überblick darüber schaffen, welche Inhalte interessant sein könnten.
Um relevante Inhalte anzuzeigen, hat Netflix auch den Empfehlungsalgorithmus angepasst. Die neuen "responsive recommendations" beziehen auch mit ein, welche Trailer der Nutzer gerade angesehen hat und welche Suchanfragen gestellt wurden. So sollen sie besser dazu in der Lage sein, Inhalte zu präsentieren, die im Moment interessant sein könnten.
Die neue TV-Oberfläche soll in den kommenden Wochen und Monaten verfügbar sein. Einen genauen Zeitplan, wann die Umstellung für einzelne Nutzer stattfindet, gibt es nicht.
Ein bisschen Tiktok, ein bisschen ChatGPT
Auch bei den Änderungen der Mobile-App geht es vorrangig darum, es den Nutzern einfacher zu machen, neue Serien und Filme zu entdecken. "Wir wissen, dass das Wischen durch einen vertikalen Feed auf Social-Media-Apps eine einfache Möglichkeit ist, Videoinhalte zu durchsuchen" , sagte Chief Product Officer Eunice Kim dazu in einer Präsentation des neuen Designs.
Netflix testet in den nächsten Wochen einen vertikalen Feed mit Videoschnipseln aus den verfügbaren Inhalten. Mit einem Tippen können Nutzer dann die kompletten Serien und Filme ansehen, sie ihrer Liste hinzufügen oder mit Freunden teilen.
Zunächst nur auf iOS startet außerdem eine Opt-in-Beta für die Suche mit generativer KI. Statt Suchbegriffen soll die KI Empfehlungen für Anfragen in natürlicher Sprache herausgeben. "Ich möchte etwas Gruseliges, aber nicht zu gruselig und vielleicht auch ein bisschen lustig, aber nicht so ha-ha-lustig" , nannte Kim als mögliches Beispiel für eine solche Suche, die nun ebenfalls relevante Ergebnisse liefern soll. Für die KI-Suche nutzt Netflix ein nicht näher spezifiziertes Modell von OpenAI und die eigenen gesammelten Nutzerdaten.



