Netcologne: FTTB ist "keine minderwertige Infrastruktur"
Netcologne betont, dass man für Privathaushalte im Upload bis zu 100 MBit/s bewerbe, im Download bis zu 1 GBit/s. Daher seien Aussagen von Tim Höttges zu FTTB falsch.

Der Netzbetreiber Netcologne hat auf Aussagen von Telekom-Chef Tim Höttges reagiert, nach der Fiber To The Building (FTTB) nicht "zu brauchen" sei.
"Netcologne hat bereits vor Jahren die Haushalte innerhalb Kölns mit FTTB angeschlossen, so dass die Glasfaserleitungen bis in die jeweiligen Gebäude verlegt wurden. Darüber sind durchaus schon heute Surfgeschwindigkeiten von bis zu 1 GBit/s im Download und 100 MBit/s im Upload durch das FTTB-Glasfaserprodukt möglich und werden durch Netcologne vermarktet", sagte eine Unternehmenssprecherin Golem.de auf Anfrage.
Höttges hatte sich zuvor gegen Kritik am Überbau der Glasfaser von Netcologne durch die Telekom verteidigt: "Der baut keine Glasfaser bis zum Kunden, bis in die Wohnungen hinein. Was habe ich denn von FTTB? Nichts! Wir wollen doch Glasfaser mit 1 GBit haben."
Ein Sprecher der Telekom betonte zudem, dass Überbauen nur in wenigen Ausnahmefällen vorkomme. Höttges betonte: "Wir bauen da jetzt, weil die Netcologne da nicht baut, wenn er sich da überbaut fühlt, dann ist das sein Versäumnis, weil er es nicht geschafft hat, Glasfaser bis zum Kunden zu bringen. Und das tun wir jetzt."
Netcologne nutzt spezielle G.fast-Technik von ZTE
Den Start mit G.fast und FTTB habe Netcologne bereits 2017 bekannt gegeben, die Aussage von Höttges zu FTTB sei "somit falsch und es handelt sich um keine minderwertige Infrastruktur" sagte die Netcologne-Sprecherin. Selbstverständlich werde man "bestehende FTTB-Infrastruktur in den nächsten Jahren sukzessive Richtung FTTH weiterbauen und auch die Inhouse-Leitungen zunehmend verglasen".
Tatsächlich bietet Netcologne seit Juni 2019 den 1-Gigabit-Internettarif Netspeed 1000 für Privathaushalte an. Im Upload werden bis zu 100 MBit/s beworben, im Download 1 GBit/s.
Netcologne und ZTE unterzeichneten im Februar 2017 eine Vereinbarung zu G.fast-Technik. ZTE stattete Netcologne mit Netztechnik einschließlich G.fast-DPUs (Distribution Point Units) und -Terminals aus. ZTE und Netcologne präsentierten im Mai 2017 sogar eine Summenrate von 1,8 GBit/s im FTTB-Netz. Die Downloadrate lag bei 1,6 GBit/s und der Upload bei 0,2 GBit/s.
Der Überbau ist laut Netcologne auch "kein Einzelfall und auch in anderen Städten Praxis". Diese Ausbautätigkeiten der Telekom seien "kein Lückenschluss, sondern schlicht Überbau eines vorhandenen Netzes durch eine konkurrierende Infrastruktur", was volkswirtschaftlich gesehen unnötige Ressourcen verbrenne.
Die Telekom will bis zum Jahr 2025 rund 100.000 Haushalte in Köln direkt mit Glasfaseranschlüssen versorgen.
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Also das mit dem RAM, da kann ich so nicht zustimmen, 16GB sind schon ziemlich Standard...
Es steht zu befürchten, daß Du recht hast.
Bei mir liefert NetCologne. Die vertraglich vereinbarten 500 Mbit kommen hier immer an...
Könnte daran liegen, dass die Politik sehr pragmatisch ist und Korruption kaum existent.
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