Nest Hub im Hands On: Googles erstes Smart Display kostet 130 Euro
Aus Home Hub wird Nest Hub - Google hat sein erstes Smart Display für den deutschen Markt angekündigt und gleich mal umbenannt. Es läuft mit Google Assistant und hat einen 7 Zoll großen Touchscreen - zu einem attraktiven Preis.
Google bringt sein eigenes smartes Display auch nach Deutschland, teilte das Unternehmen auf der Keynote zur Entwicklerkonferenz Google I/O mit. Golem.de konnte sich das Gerät im Vorfeld zur Google I/O bereits ansehen. Mit der Markteinführung des Nest Hub will Google den Einstieg in den Markt smarter Displays besonders preisgünstig gestalten. Smarte Displays sind im Grunde smarte Lautsprecher mit einem zusätzlichen Bildschirm.
Das seit Herbst 2018 bereits in den USA verfügbare Gerät komme Ende Mai 2019, also mehr als ein halbes Jahr später, auch nach Deutschland, teilte Google anlässlich der Google I/O mit. Dabei wurde der Preis noch einmal etwas reduziert. In den USA kostet das Smart Display 150 US-Dollar, was umgerechnet etwa 135 Euro sind. Hierzulande verkauft Google das smarte Display für 130 Euro.
Smarte Displays sind noch ein neues Produktfeld, das Amazon mit dem ersten Echo Show eröffnet hat. Die in den Geräten eingebauten Displays sollen digitale Assistenten ergänzen, indem zu Auskünften auch weitere Informationen auf dem Bildschirm erscheinen. Das macht die Nutzung eines digitalen Assistenten insgesamt angenehmer und komfortabler, wenn Sprachsteuerung und Display optimal aufeinander abgestimmt sind.
Der Nest Hub ist kleiner als das Smart Display 8 von Lenovo, das kürzlich für 180 Euro auf den deutschen Markt gekommen ist. Das Modell von Lenovo hat ein größeres Display mit einer höheren Auflösung und es ist eine Kamera verbaut. Googles Nest Hub hat keine eingebaute Kamera. Da die Smart Displays die eingebaute Kamera derzeit ohnehin kaum nutzen können, stört uns das Fehlen derzeit überhaupt nicht. Der Nest Hub hat neben Lautstärketasten nur einen Stummschalter für die eingebauten Mikrofone, der aber unglücklich positioniert ist und daher schlecht zu erreichen ist. Einen Ein-Aus-Schalter gibt es nicht.
Die Gestaltung des Nest Hub ist gelungen. Das Gerät vermittelt den Eindruck, das Display schwebe im Raum. Dieser Effekt sieht nett aus. Die Mono-Lautsprecher sind im Fuß des Smart Displays eingebaut, beim ersten Ausprobieren bieten sie einen klaren Klang. Aufgrund der geringen Gehäusegröße wird der Lautsprecher im Bassbereich wohl nicht viel zu liefern haben.
Das Display hat eine Bildschirmdiagonale von 7 Zoll und eine Auflösung von 1.024 x 600 Pixeln - diesbezüglich gleicht das Google-Gerät also dem Konkurrenzprodukt von Amazon, dem ersten Echo Show, der aber Stereo-Lautsprecher eingebaut hat. Das dürfte im Vergleich zu einem räumlicheren Klangerlebnis führen, auch wenn ein echter Stereoeffekt aufgrund der geringen Gehäusebreite nicht auszumachen ist.
Googles Plattform mit Lücken
Im Vergleich zum Nest Hub hat Lenovos Smart Display 8 mit einer Größe von 8 Zoll mehr Bildschirmfläche. Auch die Auflösung ist mit 1.280 x 800 Pixeln höher. Bei unserem Test der ersten Smart Displays für den deutschen Markt fiel die höhere Auflösung in der Praxis aber nicht auf, weil solche Geräte in der Regel mit einigem Abstand bedient werden, so dass die höhere Auflösung nicht wahrnehmbar ist. Die Informationen auf dem Nest Hub sind trotz spiegelndem Display immer gut ablesbar.
Wir haben Googles Smart-Display-Plattform mit der von Amazons Echo-Show-Geräten verglichen und stießen bei den Google-Geräten auf einige Schwierigkeiten. Die sichtbare Oberfläche lässt sich nicht immer mit der Sprache bedienen, so dass wir immer wieder unnötigerweise zum Gerät gehen müssen, um dann mit dem Finger den gewünschten Befehl einzugeben. Hier schneiden beide Echo-Show-Modelle deutlich besser ab, die Oberfläche kann sehr komfortabel mit der Stimme bedient werden, die Verzahnung von Sprachsteuerung und Displayoberfläche ist hier besser gelungen.
Auf Zuruf kann ein Nest Hub Youtube-Videos abspielen. In unserem Test offenbarte die Youtube-Suche allerdings noch erhebliche Schwächen, so dass es einige Anläufe brauchen kann, bis das Gerät wirklich das Passende abspielt. Speziell von Googles Plattform haben wir uns durch die Nutzung eines Displays einen größeren Wissensschatz versprochen. Denn auf einem Smartphone ist über Sprachbefehle auch die Google-Suche vollständig nutzbar. Aber diese bietet Google auf den Smart Displays unverständlicherweise nicht an. Wenn also der digitale Assistent nicht mehr weiter weiß, kann eine Frage auf dem Nest Hub nicht gelöst werden. Denn einen separat nutzbaren Browser - wie beim Echo Show - gibt es nicht.
Markteinführung Ende Mai
Google will den Nest Hub am 28. Mai 2019 für 130 Euro auf den Markt bringen. Das Smart Display soll es dann auch gleich im stationären Handel geben. Ab dem 8. Mai 2019 sollen Vorbestellungen möglich sein.
Mit der Umbenennung von Home Hub zu Nest Hub will Google zeigen, dass die Home-Sparte und die Nest-Sparte enger zusammenrücken werden. Dazu werden die beiden Marken zu Nest Hub vereint. Unter dieser Marke will das Unternehmen künftig Geräte anbieten, die das Leben daheim erleichtern sollen. Bisherige Nest-Produkte werden sich über ein Google-Konto nutzen lassen, und ab Sommer 2019 werden sich klassische Nest-Produkte auch über die Google-Home-App einrichten lassen.
Nest Hub Max nur für die USA
Parallel zur Makteinführung des Nest Hub hat Google das neue Smart Display namens Nest Hub Max vorgestellt. Der Nest Hub Max hat einen 10 Zoll großen Touchscreen und eine Kamera eingebaut.
Mit der Kamera wird eine Gesichtserkennung eingeführt, damit das Gerät mehrere Nutzer erkennt. Es genügt, dass sich der Nutzer vor der Kamera aufhält, damit er erkannt wird. Google verspricht, dass die Gesichtserkennung nur lokal auf dem Gerät läuft und die Fotodaten nicht an Google gesendet werden. Der Nest Hub Max soll in den USA im Sommer 2019 für 230 US-Dollar verkauft werden. Es gibt bisher keine Angaben dazu, ob das Gerät auch in Deutschland erscheinen wird.
Fazit
Mit der Einführung des Nest Hub wird der Einstieg in die Welt smarter Displays preisgünstiger. Jetzt muss Google nur noch schnell die Lücken schließen, die es bei der Sprachsteuerung der Oberfläche gibt. In der jetzigen Form stoßen wir bei der alltäglichen Nutzung zu oft an Grenzen. Zudem muss sich der Käufer bewusst sein, dass das Display mit 7 Zoll schon recht klein ist, wenn darauf auch Videos geschaut werden sollen. Wer oft Videos darauf sehen will, ist mit einem 10-Zoll-Modell besser bedient, das es derzeit in Deutschland nur von Lenovo gibt.
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also, ich habe den echo und google assistant, seit ca 1 jahr parallel am laufen...
Er war im Flugzeug unterwegs :D