Netzwerkhersteller konzentrieren sich auf NBase-T-Profiprodukte
2.5GbE und 5GbE sind für Qnap, Synology und Thecus kein Thema, und PC-Hersteller können mangels gut integrierbarer Chips auch noch nicht loslegen. Das ist eine Entwicklung, die im WLAN-Bereich anders war. Warum Netzwerkhersteller in der Vergangenheit massenhaft Draft-N-WLAN-Geräte verfrüht auf den Markt gebracht haben, bei NBase-T die Gelegenheit aber nicht wahrnehmen wollen, erschließt sich uns nicht vollständig.
Es könnte an der bisher mangelhaften Chip-Auswahl liegen. Eine Vormachtstellung hat dort derzeit Aquantia, das nur einen Ethernet-PHY hat, der neben 10GbE auch die NBase-T-Geschwindigkeitsstufen anbietet. Das heißt aber auch, dass 2.5GbE-Geräte nicht genug Vorteile bei der Leistungsaufnahme haben. Die Chips sind vereinfacht gesagt drosselbare 10GbE-Chips. Erst die nächste Aquantia-PHY-Generation gibt es mit weniger Geschwindigkeitsstufen und damit geringerem Energiebedarf. Details fehlen aber noch.
Von Marvell gibt es eine Ankündigung zu einem Ethernet-Transceiver, der die NBase-T-Specifikation erfüllt, aber nur 5GbE und abwärts beherrscht. Die Zielmärkte sind durchaus interessant. Neben Access-Point-Infrastruktur und Switches sind auch High-End-PCs als Vermarktungsziel angedacht. Marvell verspricht zudem eine besonders niedrige Leistungsaufnahme, ohne belastbare Zahlen zu nennen. In Access Points müssen die Chips sparsam sein, weil sonst das Powerbudget der PoE-Switches nicht ausreicht.
Für NBase-T alias 802.3bz braucht es noch etwas Geduld
Bis Endanwender NBase-T- alias 802.3bz-Produkte tatsächlich einsetzen werden, könnten Jahre vergehen. Wir gehen aber davon aus, dass 2.5GbE und 5GbE den 10GbE-Markt überholen werden. Die Ansätze dafür sind da, und die Anschaffungshürden für die ambitionierten Anwender sind jetzt schon auf dem Niveau des 10GbE-Marktes. Nur die Auswahl fehlt noch. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass es für 10GbE im breiten Einsatz nicht reicht. Allenfalls die Wigig-Zukunft könnte dem Standard bei der Verbreitung schaden. Unternehmen haben wenig Alternativen zu NBase-T, so dass es zumindest einen Grundmarkt geben dürfte.
Da das Thema recht umfangreich ist, listen wir im Folgenden einige Nachrichten aus den vergangenen Jahren auf, die mit zur Entwicklung von NBase-T geführt haben oder technische Meilensteine darstellen.
- (2001) 10-Gigabit-Ethernet - Entwicklung schreitet voran
- (2004) Intel bringt Netzwerkadapter für 10-Gigabit-Ethernet
- (2005) 10-GbE-Switche von SMC
- (2010) Intels 10-GBit-Ethernet kommt bald direkt auf die Mainboards
- (2013) 10GbE-Switch unter 1.000 Euro
- (2014) PCIe 3.0 ist zu langsam für Dual-40GbE
- (2014) 25GbE wird Standard
- (2016) HDMI macht USB-C zum Ethernet-Kabel
- (2016) 5GbE klappt nicht immer mit alten Kabeln
- (2016) PCIe-4.0-Netzwerkkarte für zweimal 100GbE und NVMe over Fabrics
- (2016) Thunderbolt-Adapter für NBase-T
- (2016) Delocks NBase-T-Netzwerkkarte
- (2016) 2.5GbE- und 5GbE-Switch von Netgear
In einem weiteren Artikel werden wir betrachten, wohin das NBase-T-Kabel führen kann: In die Wigig-Technik (IEEE 802.11ad), eine enorm beschleunigte WLAN-Technik auf dem 60-GHz-Band, die insbesondere in Haushalten ihren Einsatz finden soll und parallel zu 802.11ac eingesetzt wird, sowie einen kurzen Blick auf die ungewisse Zukunft der beiden jeweiligen Nachfolger 802.11ay respektive 802.11ax werfen.
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NBase-T ist getrieben vom Profimarkt und Wave-2-Access-Points |
Das klingt natürlich verlockend. Mir ist so ein Angebot leider noch nicht begegnet. Da...
das wäre schön... leider nein, der listenpreis ist 5 stellig, liegt bei über 13.000, die...
Für feste Verlegung nimmt man Verlegekabel (starre Leiter) und Dosen oder Keystone...
Was der Artikel leider vergisst zu erwähnen, ist dass die neuen Geschwindigkeiten genau...