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Nature-Umfrage: 75 Prozent der Wissenschaftler könnten die USA verlassen

Vor allem Doktorandinnen und Masterstudenten ziehen einen Wechsel ins Ausland in Betracht oder sind durch Budgetkürzungen sogar dazu gezwungen.
/ Mario Petzold
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Ohne Geld und Ausstattung fällt das Forschen schwer. (Bild: Pexels/Polina Tankilevitch)
Ohne Geld und Ausstattung fällt das Forschen schwer. Bild: Pexels/Polina Tankilevitch

Eine in Nature(öffnet im neuen Fenster) durchgeführte Umfrage zeigt, dass mehr als Dreiviertel der insgesamt 1.600 Teilnehmer sich vorstellen können, ihre wissenschaftliche Karriere in anderen Ländern fortzusetzen. Die Quote bei den postgradualen Studenten, die bereits einen ersten Abschluss vorweisen können, war mit 80 Prozent am höchsten.

Als Grund wurden überwiegend die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten und die damit verbundenen Kürzungen im Bildungswesen angegeben. Europa und Kanada gelten als erste Wahl unter den Befragten.

Öffentliche Förderung wird eingeschränkt

Insbesondere die finanziellen Folgen(öffnet im neuen Fenster) zahlreicher Entscheidungen der US-Regierung dürften den Ausschlag geben. So fallen Stipendien weg, Fördergelder werden gestrichen oder blockiert, bis sie den neuen Vorgaben entsprechen.

Forschungen zu Klimaveränderungen oder erneuerbaren Energien sollen massiv reduziert werden. Zahlungen des Bundes für Strom oder Ausstattung von Universitäten wurden um 85 Prozent gekürzt.

Stellenstreichung und Unsicherheit

Die Bemühungen, mehr Diversität umzusetzen, wurden nicht beliebig beendet. Die Auszahlung von Stipendien oder die Vergabe neuer Fördergelder mussten pausiert oder ganz gestoppt werden, um zu prüfen, ob sie den neuen Vorgaben genügen.

Danach dürfen keine Personen mehr bevorzugt werden, nur weil sie durch Geschlecht, Herkunft, körperliche Einschränkungen oder sexuelle Orientierung benachteiligt sein könnten. Ein enormer Verwaltungsakt, der direkt mit der aktuell stattfindenden Verschlankung der Verwaltung kollidiert.

Hinzu kommen Entlassungen und die Schließung ganzer Forschungsabteilungen. Die Nasa schloss bereits Büros. Das nationale Gesundheitsinstitut NIH soll planen, 6 Prozent seiner Belegschaft, etwa 1.200 Angestellte, zu entlassen.


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