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Nasa: Waldbrandbekämpfung durch Höhenballons

Die Nasa unterstützt ein Projekt zur Waldbrandbekämpfung. Der erste Testlauf war gut. Nun sollen die Daten für die nächste Waldbrandsaison aufgearbeitet werden.
/ Patrick Klapetz
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Höhenballons sollen bei der Koordinierung der Einsatzkräfte bei Waldbränden helfen. (Bild: Center of Excellence Colorado, Austin Buttlar, Nasa)
Höhenballons sollen bei der Koordinierung der Einsatzkräfte bei Waldbränden helfen. Bild: Center of Excellence Colorado, Austin Buttlar, Nasa

Feuerwehrleute kämpfen häufig in zerklüfteten und abgelegenen Orten gegen Waldbrände. Dabei erschwert der unzureichende Mobilfunkdienst die Kommunikation zwischen Feuerwehrleuten und Kommandoposten. Laut einer Pressemitteilung vom 14. November 2024(öffnet im neuen Fenster) will die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa die Feuerwehr bei der Echtzeitkommunikation unterstützen.

Für das Projekt sollen Höhenballons eingesetzt werden. Neben Experten des Ames Research Center der Nasa und dem Forstdienst der Vereinigten Staaten (U.S. Forest Service), beteiligen sich auch das Höhenballonunternehmen Aerostar und der Mobiltelefonhersteller Motorola.

Für den Einsatz von taktischen Überwachungsgeräten und Funkgeräten werden Thunderhead-Höhenballonsysteme von Aerostar(öffnet im neuen Fenster) mit Strato-Technologie ( Strategic Tactical Radio and Tactical Overwatch(öffnet im neuen Fenster) ) verwendet. Die Systeme schweben mehrere Monate in einer Höhe von mindestens 15.000 Metern und damit in der Stratosphäre.

Erster Testlauf war vielversprechend

Die Bereitstellung einer Mobilfunkkommunikation von oben soll die Sicherheit der Feuerwehrleute und die Effizienz der Brandbekämpfung verbessern.

Der erste Testflug erfolgte bei einem Waldbrand im August 2024 über den West Mountain Complex in Idaho. Der Ballon war mit einem Mobilfunk-LTE-Sender sowie visuellen Kameras und Infrarotkameras ausgestattet. Für die Übertragung zwischen den Ballons und dem Kommandoposten für Waldbrände verwendete das Team ein Starlink-Internetsatellitengerät von SpaceX und ein Silvus-Breitband-Funksystem. Die Mobilfunkabdeckung erreichte einen Radius von etwa 32 Kilometern.

Die Onboard-Kameras ermöglichten den Brandmanagern und Feuerwehrleuten vor Ort einen Blick aus der Vogelperspektive auf die Brände. Am Boden verwenden die Teams eine App namens Tactical Awareness Kit (Tak)(öffnet im neuen Fenster) , um die Standorte von Besatzung und Ausrüstung zu identifizieren.

Ständiger Kontakt erhöht die Sicherheit und verbessert die Brandbekämpfung

Durch die Verbindung zwischen Strato-Ausrüstung und Tak-App können die Einsatzkräfte Standortinformationen in Echtzeit erhalten und somit genau bestimmen, wie sich das Feuer bewegt und wohin die Ressourcen geleitet werden müssen. Die Kommunikation wird aufrechterhalten.

Die Flugergebnisse sollen für künftige Waldbrandsaisons ausgewertet werden. Durch die Platzierung von Ballons an strategischen Stellen entlang des Luftstroms können sie einander ersetzen, da sie von den Luftströmungen getragen werden. 

Waldbrandbekämpfung durch Früherkennung

Neben den Höhenballons können Waldbrände durch Satellitenüberwachung aufgespürt werden, wie es das deutsche Start-up Ororatech(öffnet im neuen Fenster) macht. Eine andere Möglichkeit sind Waldbrandkameras wie das System  IQ Fire Watch(öffnet im neuen Fenster) , die Rauchherde frühzeitig erkennen können. Diese Infrarotkameras werden an Wachtürmen angebracht.

"Ein Turm-Überwachungssystem ist das Beste, was man haben kann, also Türme, die mit Kameras alles beobachten" , sagt Thomas Grübler, CEO von OroraTech, golem.de. Es gäbe jedoch auch Zeiten, zu denen man mit den Türmen nur wenig erkennen könne - wenn Feuer zunächst gar nicht qualmen. Dann ließe sich auf den Wärmebildern aus dem Weltraum mehr erkennen.

Weiterhin gibt es Start-ups wie Dryad(öffnet im neuen Fenster) , das kleine, solarbetriebene Sensoren in Blattform entwickelte. Diese werden in drei Metern Höhe an Bäumen angebracht, die Sensoren messen Temperatur, Feuchtigkeit und Luftdruck sowie die Konzentration von Kohlenmonoxid, Wasserstoff und anderen Gasen. Besonders in großen und unbesiedelten Waldgebieten kann sich die Kombination verschiedener Systeme lohnen.


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