Nasa: Voyager 2 schaltet auf Reserve und bleibt weiter in Betrieb

In den letzten Monaten war unklar, ob Voyager 2 die Energie ausgeht. Dank eines Tricks der Nasa kann die Raumsonde nun weiter Daten sammeln.

Artikel veröffentlicht am , Patrick Klapetz
Eine Weltraum-Collage mit der Raumsonde Voyager 2
Eine Weltraum-Collage mit der Raumsonde Voyager 2 (Bild: ESA, Hubble, University of Colorado Boulder, Ryan Howerter)

Bereits seit 45 Jahren im Dienst und immer noch keine Rente in Sicht: Die Raumsonde Voyager 2 hatte zuletzt einige Probleme und es war nicht sicher, wie lange sie noch in Betrieb bleiben kann. In der Vergangenheit mussten bereits Heizungen und andere Systeme abgeschaltet werden, um Strom zu sparen.

Doch der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa ist es nun gelungen, den Betrieb der Raumsonde zu verlängern – ohne wichtige Instrumente abzuschalten.

Nasa zapft Reservestrom an

Damit die Raumsonden mit Strom versorgt werden, ist jede von ihnen mit drei thermoelektrischen Radioisotopengeneratoren ausgestattet. Diese wandeln die Wärme von dem zerfallenden Plutonium 238 in elektrische Energie um. Jedoch erzeugen die Generatoren jedes Jahr weniger Energie, da immer mehr Plutonium 238 bereits zerfallen ist.

Strom muss also eingespart werden. Dennoch dürfen die fünf Geräte an Bord weiterhin wichtige Daten sammeln, da die Nasa nun den Reservestrom der Raumsonde anzapft.

Er ist zwar eigentlich als Sicherheitsmechanismus gedacht, damit die Stromversorgung gewährleistet wird und es zu keinen Spannungsschwankungen kommt. Jedoch geht das Jet Propulsion Laboratory (JPL) der Nasa dieses Risiko ein: "Obwohl die Spannung der Raumsonde nicht streng reguliert wird, bleiben die elektrischen Systeme beider Sonden auch nach mehr als 45 Jahren Flugzeit relativ stabil, so dass die Notwendigkeit eines Sicherheitsnetzes minimiert wird."

Auch die Projektwissenschaftlerin Linda Spilker sieht diese Maßnahme als notwendig an: "Die wissenschaftlichen Daten, die die Voyager-Sonden liefern, werden umso wertvoller, je weiter sie sich von der Sonne entfernen. Deshalb sind wir sehr daran interessiert, so viele wissenschaftliche Instrumente wie möglich in Betrieb zu halten."

Das Risiko einer Spannungsspitze sei ohnehin gering und bisher scheint die neue Strategie zu funktionieren, erklärte Suzanne Dodd. Sie ist die Projektleiterin von Voyager am JPL und beobachtet die beiden Sonden mit ihrem Team bereits seit einigen Wochen. Die Instrumente können dadurch bis 2026 weitere Daten sammeln.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Arturia Microfreak 5.0
Mehr Synthesizer fürs Geld geht kaum

Eines der besten Hardware-Musikinstrumente wird dank Firmware-Update noch besser. Das sind die größten Neuerungen beim Arturia Microfreak.
Ein Hands-on von Daniel Ziegener

Arturia Microfreak 5.0: Mehr Synthesizer fürs Geld geht kaum
Artikel
  1. Forschung: Erstes Röntgenbild von einem einzelnen Atom
    Forschung
    Erstes Röntgenbild von einem einzelnen Atom

    Bisher war die Röntgenemission eines einzelnen Atoms zu schwach, um es auf einer Röntgenaufnahme abzulichten. Mit einer neuen Technik geht das jetzt.

  2. US Air Force: KI-Drohne bringt in Gedankenexperiment Befehlshaber um
    US Air Force  
    KI-Drohne bringt in Gedankenexperiment Befehlshaber um

    Die US Air Force und der verantwortliche Offizier stellen klar, dass es sich nur um ein Gedankenspiel handelt - und keinen echten Test.

  3. Streaming: Verbraucherschützer warnen vor Netflix-Phishing
    Streaming
    Verbraucherschützer warnen vor Netflix-Phishing

    Phishing-Nachrichten im Namen von Netflix sind nichts Neues - in der aktuellen Verwirrung rund um das Kontensharing könnten sie aber einfacher verfangen.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Tiefstpreise: AMD Ryzen 9 7900X3D 534€, KFA2 RTX 3060 Ti 329,99€, Kingston Fury SSD 2TB (PS5-komp.) 129,91€ • Sony Days of Play: PS5-Spiele & Zubehör bis -70% • Roccat PC-Zubehör bis -50% • AVM Modems & Repeater bis -36% • Sony Deals Week [Werbung]
    •  /