Nasa: Über 50 Risiken für den ISS-Betrieb identifiziert

Ein im Jahr 2019 auf der Internationalen Raumstation ISS entdecktes Leck hat mittlerweile vier Risse und 50 Problembereiche im russischen Teil der Raumstation verursacht, berichtet die Washington Post(öffnet im neuen Fenster) . Der Generalinspekteur vom Office of the Inspector General (OIG) der US-Raumfahrtbehörde Nasa äußerte in einem aktuellen Bericht(öffnet im neuen Fenster) (26. September 2024) Bedenken, dass es schwieriger werden könnte, wichtige Ersatzteile zu finden, da die Nischenlieferanten ihre Produktion einstellen.
Russland untersucht die 50 Problembereiche, die nicht als "Risse bestätigt" wurden, wie Kathryn Hambleton, eine Sprecherin der Nasa, in einer E-Mail der Washington Post mitteilte. Bei vielen könnte es sich um "gutartige Unebenheiten handeln, die typischerweise auf einer Oberfläche zu sehen sind, wie ein kleiner Kratzer" , schrieb sie. "Roskosmos hat viele dieser Problemzonen mit Dichtungsmasse abgedichtet, wodurch die Leckrate weiter reduziert wurde. Roskosmos bewertet weiterhin die Problembereiche und bringt bei Bedarf Dichtungsmasse und Flicken an."
Die entweichende Luft stammt(öffnet im neuen Fenster) aus einem Transfertunnel des Servicemoduls im russischen Swesda-Modul(öffnet im neuen Fenster) (welches im Jahr 2000 gestartet wurde). Swesda altert, wie auch der Rest der ISS. Entsprechend muss die Raumstation mit ihren Modulen gewartet werden, um im Orbit zu bleiben.
Arbeiten an der Beseitigung des Lecks gehen voran
"Wir haben mehrfach auf die Schwere der Lecks hingewiesen, auch als ich Anfang des Jahres in Russland war" , erklärt der stellvertretende Administrator Jim Free der Washington Post. Roskosmos sei einer Bitte der Nasa nachgekommen, die Luke des Transfertunnels abends so weit wie möglich zu schließen.
Dennoch bleibt der undichte Bereich das größte Risiko: Er erreicht laut dem OIG-Bericht eine Fünf auf einer fünfstufigen Skala zur Risikobewertung. Laut Nasa stellt das Leck keine unmittelbare Gefahr für die Besatzung dar. Dennoch sollen sich die US-Astronauten auf der amerikanischen Seite der ISS aufhalten, um im Fall einer Evakuierung schnell zu einer Raumkapsel zu gelangen.
Das Leck besteht seit fünf Jahren und es werden seit seiner ersten Entdeckung Flicken angebracht. Die Reparaturarbeiten haben die Größe des Lecks im April 2024 um etwa ein Drittel reduziert, berichteten Nasa-Offizielle am 27. September in einer Livestream-Besprechung.
Bis zum Jahr 2030 soll die ISS noch betrieben und anschließend von einem Raumfahrzeug von SpaceX in Richtung Erdatmosphäre für den kontrollierten Absturz gesteuert werden. Entsprechend bewertete das OIG verschiedene Risiken für den weiteren Betrieb über einen so langen Zeitraum - dazu gehören auch Risiken wie mögliche Einschläge von Mikrometeoriten oder Problemen in der Lieferkette.



