Nasa: Starttermin für die Mondmission Artemis II verkündet

Mit der zweiten Artemis-Mission sollen erstmals wieder Astronauten zum Mond geschickt werden. Während einer Veranstaltung am 23. September 2025 wurde im Johnson Space Center (JSC) der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa der frühestmögliche Starttermin für das Unterfangen genannt(öffnet im neuen Fenster) .
Die vier Astronauten sollen bis spätestens April 2026 im Orion-Raumschiff zum Mond fliegen, könnten für ihre zehntägige Mission aber bereits am 5. Februar 2026 starten. Bei Artemis II handelt es sich um einen Rundflug, erst bei Artemis III soll es zur Mondlandung kommen . Entsprechend ist es auch nur ein Testflug, auch wenn sich bereits Astronauten an Bord der Raumkapsel befinden.
Megamondrakete fast komplett
Die Megamondrakete SLS (Space Launch System) würde das Raumschiff dann bei Nacht in den Weltraum befördern. Im Februar, März und April hat die Nasa jeweils etwa fünf Tage zur Verfügung, um die Mondmission zu starten. Der späteste mögliche Termin ist nach Angaben der Nasa der 26. April 2026.
Die Behörde werde versuchen, den früheren Teil dieses Startfensters zu erreichen, teilte Lakiesha Hawkins mit, die stellvertretende Verwaltungsleiterin für die Entwicklung von Erkundungssystemen bei der Nasa ist. "Wir möchten betonen, dass die Sicherheit unsere oberste Priorität ist. Und während wir uns auf den Betrieb vorbereiten und die Rakete fertig zusammenbauen, prüfen wir weiter, dass wir die Dinge auf eine sichere Weise tun."
Die von Boeing gebaute SLS-Rakete für Artemis II ist im Kennedy Space Center (Florida, USA) fast fertiggestellt. Sie wurde auch schon mit den von Northrop Grumman gebauten Feststoffraketen-Boostern ausgerüstet. In den kommenden Wochen werden die Orion-Kapsel für den Flug und ihr Adapter hinzugefügt. Die Behörde rechnet damit, dass sie die vollständig fertiggestellte Artemis-2-Rakete im Oktober 2025 vorführen kann.
Sichere Flugbahn und Problembehebungen
Die Mission wird auf einer Free-Return-Bahn fliegen, die die Artemis-2-Astronauten auf einer Bahn um den Mond schickt, die ihre Rückkehr zur Erde sicherstellt, ohne in eine Mondumlaufbahn einzutreten. "Sie fliegen mindestens 5.000 nautische Meilen (9.260 Kilometer) am Mond vorbei, das ist viel weiter weg als bei früheren Missionen" , sagte Jeff Radigan vom JSC, der leitende Flugdirektor von Artemis II.
Die Mission sollte ursprünglich in diesem Jahr starten, die Nasa verschob sie jedoch auf 2026. Denn der Hitzeschild der Orion-Raumkapsel der ersten Artemis-Mission war nach dem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre stärker verkohlt als erwartet. Die Beamten der Nasa hatten dieses Problem laut Rick Henfling vom JSC, leitender Artemis-2-Eintrittsflugdirektor, eingehend untersucht.
Anschließend haben sie Maßnahmen ergriffen, um die Wahrscheinlichkeit von Hitzeschildproblemen während des Wiedereintritts bei der bevorstehenden Mission zu minimieren. "Wir hatten eine Reihe von Tests, die alle dazu beigetragen haben, das Verständnis für die Vorgänge im Hitzeschild zu bestätigen" , teilt Henfling mit. Das Team habe eine Flugbahn gewählt, die nicht die Temperaturumgebung nachbilde, die diese erhöhte Gasbildungsrate begünstigte.
Zudem wurden die Lecks von flüssigem Wasserstoff, die den Start von Artemis I erst beim dritten Versuch ermöglichten, behoben. Das Startteam hat Änderungen an der Startrampe vorgenommen und den Betankungsprozess angepasst, um das Risiko solcher Lecks zu verringern.



