Nasa-Planspiel: Menschheit wäre schlecht auf Asteroideneinschlag vorbereitet

Ein von der Nasa durchgeführtes Planspiel hat untersucht, wie gut die Menschheit die Abwehr eines Asteroideneinschlags in 14 Jahren organisieren würde. Das Planspiel fand bereits im April 2024 statt, neben der Nasa nahmen zahlreiche andere Weltraum- und Zivilschutzorganisationen teil, auch die Esa, die Jaxa und das DLR. In einem Dokument(öffnet im neuen Fenster) (PDF) fasst die Nasa die Ergebnisse zusammen.
In dem Planspiel wurde ein mit 72 Prozent wahrscheinlicher Einschlag eines Asteroiden auf der Erde simuliert, der im Jahr 2038 eintreten soll. Bei einem Einschlag wären mit 47-prozentiger Wahrscheinlichkeit bis zu 1.000 Menschen, mit 28-prozentiger Wahrscheinlichkeit bis zu 100.000 Menschen, mit achtprozentiger Wahrscheinlichkeit bis zu 1 Million Menschen und mit 0,04 Prozent Wahrscheinlichkeit mehr als 10 Millionen Menschen betroffen.
Die mögliche Einschlagbahn verläuft vom Norden Mexikos quer durch die USA und den Atlantischen Ozean, die Iberische Halbinsel, Nordafrika, den Nahen Osten und den südlichen Bereich des Pazifiks. In dem Planspiel sollten die beteiligten Akteure Strategien für die Abwehr des Asteroiden, die Öffentlichkeitsarbeit und die Vorbereitungen auf den Katastrophenfall entwerfen.
Menschheit hätte wohl Schwierigkeiten bei der Planung der Asteroidenabwehr
Wie das Planspiel zeigt, ist die Menschheit nicht sonderlich gut auf das Management eines derartigen Katastrophenfalls vorbereitet. Eine der Schwächen, die die Simulation aufgezeigte, ist ein unklarer Gesamtprozess im Handling einer derartigen Katastrophe. Weder innerhalb der USA noch international sind die Abläufe im Falle eines Asteroideneinschlags geregelt.
Zwar gibt es mit der Space Mission Planning and Advisory Group (SMPAG) eine UN- unterstützte Planungskommission - deren Rolle war den Teilnehmern des Planspiels aber nicht klar. Bei einem Zeitraum von 14 Jahren bis zum möglichen Einschlag gab es zudem das Problem, die Anstrengungen für die Abwehr aufrechtzuerhalten. Schwierig waren vor allem wechselnde politische Führungen, Budgetplanungen und Ablenkungen durch das Weltgeschehen.
Zu den Empfehlungen der Macher des Planspiels gehören unter anderem, die Rolle der SMPAG besser zu kommunizieren, mehr Übungen durchzuführen sowie Vorlagen für Nachrichten an die Bevölkerung im Falle einer Bedrohung durch einen möglichen Asteroideneinschlag vorzubereiten. Ein entsprechender Verbesserungsplan soll erstellt werden und in künftige Planspiele eingehen.



