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Nasa-Pläne: Menschen sollen zum Mond und Mars fliegen

Wird die Nasa die nächsten Menschen zum Mond oder zum Mars schicken? Dazu wurde der mögliche neue Nasa-Administrator vor dem Senat befragt.
/ Patrick Klapetz
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Collage zur Anhörung des möglichen nächsten Nasa-Administrators (Bild: Nasa, olaris, John Kras, PNGarts, Montage: Golem.de)
Collage zur Anhörung des möglichen nächsten Nasa-Administrators Bild: Nasa, olaris, John Kras, PNGarts, Montage: Golem.de

Der mögliche nächste Administrator der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa hat am 9. April 2025 seine Nominierungsanhörung vor dem Senatsausschuss(öffnet im neuen Fenster) für Handel, Wissenschaft und Verkehr gehalten. Den Milliardär, Unternehmer und privaten Astronauten Jared Isaacman (42) hatte Donald Trump zum neuen Nasa-Administrator nominiert, doch über dessen Ernennung kann er nicht entscheiden.

Zudem hatte Trump für Verwirrung bezüglich der Ziele der Nasa gesorgt. In seiner Eröffnungsrede am 20. Januar 2025 sagte Trump, dass die USA "unser manifestes Schicksal zu den Sternen verfolgen und amerikanische Astronauten starten werden, um die US-Flagge auf dem Planeten Mars zu platzieren."

Lange Zeit war unklar, welche Ziele die Nasa nun verfolgen wird. Mittlerweile ist jedoch klar, dass der Mars für Trump eine untergeordnete Priorität hat. Die USA halten weiter an den Artemis-Mondplänen fest .

Die Eröffnungsrede von Isaacman

In seiner Eröffnungsrede stellte Isaacman seine Ziele vor, an deren Spitze die bemannte Raumfahrt steht. "Wir müssen keine binäre Entscheidung zwischen Mond und Mars treffen, oder dass der Mond zuerst kommen muss und nicht der Mars" , sagte er später. "Wir könnten diese Anstrengungen parallelisieren und das fast Unmögliche tun." Wie ein bemanntes Marsprogramm parallel zu Artemis laufen könnte, verriet er nicht.

Mit ihrem Artemis-Programm will die Nasa bis zum Ende des Jahrzehnts eine oder mehrere Basen in der Nähe des wasserreichen Mondsüdpols errichten. Der Mars selbst ist schon länger Untersuchungsgegenstand, und mehrere Rover wurden bereits entsandt. Bevor es zum roten Planeten geht, soll die menschliche Präsenz zuerst auf dem Mond erprobt werden.

USA sehen China als Bedrohung und verschärfen den Ton

"Wir können einen Kurs zum Mars festlegen, der mit der Vision des Präsidenten übereinstimmt, zum Mond zurückzukehren, bevor die Chinesen dorthin gelangen, und die Weltraumwirtschaft und die anderen Dinge zu entwickeln" , so Isaacman.

Damit unterstreicht er die Fähigkeiten und Ambitionen der chinesischen Regierung und ihrer Raumfahrtbehörden. Bis zum Jahr 2035 soll eine Mondbasis , die internationale Mondforschungsstation ILRS unter chinesischer Führung, in der Mondsüdpolregion errichtet werden. Die ersten chinesischen Raumfahrer sollen bis zum Ende des Jahrzehnts auf den Trabanten landen .

US-amerikanische Politiker, weitere Akteure in der Raumfahrtgemeinschaft sowie Militärs sehen China als Bedrohung und betonen, wie wichtig es sei, dieses sogenannte neue Wettrennen im Weltraum zu gewinnen.

"Eine extreme Verschiebung der Prioritäten zum jetzigen Zeitpunkt würde mit ziemlicher Sicherheit einen roten Mond bedeuten und China für die kommenden Generationen Boden abtreten" , warnte der republikanische Senator Ted Cruz (Texas, Vorsitzender im Ausschuss für Handel, Wissenschaft und Verkehr) während der Anhörung. "Ich kann mir kaum einen katastrophaleren Fehler vorstellen, den wir im Weltraum machen könnten, als dem kommunistischen China zu sagen: 'Der Mond gehört euch.'"

Festhalten an den Mondplänen, aber …

Isaacman sagte, er beabsichtige im Moment nicht, das Lunar Gateway - eine geplante Raumstation in der Mondumlaufbahn - oder irgendeinen anderen Aspekt von Artemis zu streichen, betont aber auch:  "Ich glaube nicht, dass das der langfristige Weg ist, um mit großer Häufigkeit zum und vom Mond und zum Mars zu gelangen. Aber das ist der Plan, den wir jetzt haben."

Der demokratische Senator Ed Markey (Massachusetts) wollte mehr zur Verbindung zu Elon Musk wissen, der seine eigenen Marspläne verfolgt. Isaacman lehnte jedoch eine Antwort auf die Frage ab, ob Musk beim Treffen in Florida Ende 2024 anwesend gewesen sei. Auf Markeys Nachfrage, ob er seine Pläne für die Nasa mit Musk besprochen habe, antworte Isaacman: "Das habe ich nicht."

Der Ausschuss für Handel, Wissenschaft und Verkehr wird voraussichtlich frühestens am 28. April 2025 über seine Bestätigung abstimmen.


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