Nasa: Dart-Mission zeigt, dass Dimorphos staubtrocken ist
Die Nasa-Raumsonde Dart hat nach einem Einschlag die Umlaufbahn des Asteroiden Dimorphos verändert. Forschende zeigen nun, dass der Asteroid kein Wasser enthält.

Ein Forschungsteam hat sechs Monate nach dem Einschlag der Dart-Raumsonde auf dem Asteroiden Dimorphos – Mond des Doppel-Asteroiden-Systems Didymos – gezeigt, dass der Himmelskörper staubtrocken ist und kein Wassereis enthält.
Die Europäische Südsternwarte (ESO) fand zudem keine Rückstände des Hydrazin-Treibstoffs an Bord der Raumsonde auf dem Asteroiden. Auch Xenon-Reste aus dem Ionentriebwerk waren nicht vorhanden – wobei dies bei der geringen Menge an Treibstoff keine Überraschung für das Forschungsteam war.
Die Daten des Muse-Instruments (Multi-Unit Spectroscopic Explorer) am Very Large Telescope der ESO in Chile weisen jedoch auf Unterschiede in der Größe der Partikel in den Trümmern hin und zeigen, wie sich die Polarisation des Lichts vom Asteroiden veränderte. Beides könnte Aufschluss über die Beschaffenheit der Auswurfmassen geben, die durch den Einschlag entstanden.
Der Einschlag erfolgte am 26. September 2022 und war für die US-Raumfahrtbehörde Nasa ein Erfolg. Ziel war es, die Umlaufbahn des etwa 160 Meter großen Asteroiden Dimorphos zu ändern. Vor dem Auftreffen von Dart habe Dimorphos 11 Stunden und 55 Minuten für eine Umrundung um den circa 780 Meter großen Wirtskörper Didymos benötigt. Inzwischen brauche er nur noch 11 Stunden und 23 Minuten.
Staubtrocken: kein Wasser auf Dimorphos
Das durch den Aufprall gelöste Auswurfmaterial verlieh durch seinen Rückstoß Dimorphos den größten Schub. "Vor dem Einschlag waren wir uns nicht sicher, was wir zu erwarten hatten", sagte Cyrielle Opitom von der Universität Edinburgh. Sie leitete das Team, das mit Muse nach Wasser auf Dimorphos suchte.
Dabei beobachteten sie das Didymos-Dimorphos-System bei elf Gelegenheiten – von kurz vor dem Einschlag bis etwa einen Monat danach. Muse ist in der Lage, das Licht des Doppelasteroiden in ein Spektrum oder einen Regenbogen von Farben aufzuspalten, um nach Emissionen bei bestimmten Wellenlängen zu suchen, die bestimmten Molekülen entsprechen. Wassermoleküle und Sauerstoff, der durch das Aufbrechen von Wassermolekülen beim Einschlag entstanden sein könnte, konnte das Forschungsteam nicht nachweisen.
Zur Studie
Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Astronomy & Astrophysics unter dem Titel Morphology and spectral properties of the DART impact ejecta with VLT/MUSE (engl. Morphologie und spektrale Eigenschaften der DART-Einschlagswolke mit VLT/MUSE) am 21. März 2023 veröffentlicht.
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