NAS: Qnap, Synology und Thecus bringen neue Rack-Speichersysteme
Qnap probiert es mit optional einsetzbarem dediziertem Enterprise-Betriebssystem sowie ZFS, Synology versucht sich an schnellen All-Flash-Arrays. Ziel sind Kunden, die sich beispielsweise eine EMC- oder Netapp-Maschine nicht leisten können.

Sowohl Qnap als auch Synology versuchen sich mit ihren Produkten verstärkt am margenträchtigen Markt für Rechenzentren, Synology hat beispielsweise seine Flashstation FS3017 auf der Computex gezeigt. Diese bietet, wie der Name es andeutet, nur Flashspeicher und kommt auf bis zu 200.000 IOPS (4K, random). Der Aufbau der Nummern gibt zudem nicht die Anzahl der Datenträger an, sondern eine grobe Leistungsklassifizierung. Eine FS3017 ist etwa ein mittleres Leistungsmodell für das Jahr 2016/2017. Möglicherweise folgen noch eine FS1017 und FS5017, wie ein Synology-Sprecher sagte, die dann jeweils langsamer beziehungsweise schneller als das vorgestellte Modell arbeiten. In der FS3017 ist Platz für 24 2,5-Zoll-SSDs.
Synology scheut sich aber davor, bereits neue Technik zu verbauen. Während beispielsweise Supermicro seine Hardware auf U.2 alias SFF-86xx umstellt, setzt Synology weiter auf SAS12 oder auch SATA-Datenträger.
Im Inneren der Flashstation stecken zwei Hexacore-Xeons und der Arbeitsspeicher lässt sich bis auf 512 GByte ausbauen. Zudem hat das 2-HE-Gerät Slots für Netzwerkkarten, die bis zu 40GbE unterstützen. Als Besonderheit wird auch 25GbE in dem System unterstützt.
Die Entwicklung der FS3017 ist noch nicht abgeschlossen, weswegen Synology auf der Computex noch keinen genauen Erscheinungstermin nannte. Vor dem Ende des Jahres 2016 sollte die Flashstation aber verfügbar sein.
Qnap setzt auf zwei Betriebssysteme
Bei Qnap unterscheiden sich die teuren Angebote deutlicher von dem, was bisher angeboten wird. Statt QTS (Linux-Basis) kommt mitunter QES (FreeBSD-Basis) als Betriebssystem zum Einsatz, das sich stärker an den Bedürfnissen im Rechenzentrum orientieren soll. Qnap setzt bei QES auf ein anderes Dateisystem. Es kommt ZFS zum Einsatz. Wer jetzt hofft, dass das Dateisystem auf kleineren Systemen ermöglicht wird, der wird jedoch enttäuscht. Bei QTS-NAS-Systemen ändert sich nichts. Auch Btrfs wird weiterhin nicht unterstützt.
Der Anwender kann sich aber beispielsweise bei der kommenden TES-x85U-Serie selbst aussuchen, ob er lieber QTS oder QES einsetzen möchte. Die Serie gibt es mit 3,5-Zoll-Schächten für Festplatten oder als Variante mit 2,5-Zoll-Schächten als reines Flashsystem. Als CPU kommt entweder ein Xeon-D-SoC mit sechs oder acht Kernen zum Einsatz. Beide Varianten benötigen zwei Höheneinheiten im Rack. Qnap setzt wie Synology auf SAS12, kann aber nur 2x10GbE und optional 40GbE per Erweiterungskarte anbieten.
Keine dedizierten 2,5-Zoll-Schächte bei Thecus
Der dritte taiwanische Hersteller, Thecus, setzt vor allem weiter auf die Windows-Nische bei NAS-Systemen, die auch von den Japanern von Buffalo besetzt wird. Hier geht es vor allem darum, den Interessenten den Aufwand zur Einrichtung eines Windows Storage Servers abzunehmen und die Lizenzierung zu übernehmen. Auf der Computex hat das Unternehmen daher die 2- beziehungsweise 3-HE-Systeme W12850 und W16850 vorgestellt, die 12 beziehungsweise 16 Plätze für Festplatten bieten. Interessanterweise hat der Hersteller weiterhin keine Pläne für dedizierte 2,5-Zoll-Systeme. Plätze für 3,5-Zoll-Festplatten verschwinden eigentlich nach und nach im Angebot zahlreicher Speichersystemhersteller. Dafür befinden sich in beiden Thecus-Systemen eine integrierte 60-GByte-SSD für das Betriebssystem samt 16 GByte RAM und ein Haswell-Xeon-D (E3-1231, vier Kerne). Die ersten Systeme werden bereits ausgeliefert und sollten in den nächsten Wochen im Handel verfügbar sein.
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Hallo, nein, leider nicht. gruß -Andy (Golem.de)