Nanotechnologie: Britische Forscher entwickeln das fast perfekte Schwarz

Ein britisches Unternehmen hat ein ultraschwarzes Material entwickelt, das 99,965 Prozent des sichtbaren Lichts absorbiert. Als Vorbild dienten den Forschern Oberflächenstrukturen von Schmetterlingen.

Artikel veröffentlicht am , Thorsten Schröder
Das perfekte Schwarz aus dem Labor
Das perfekte Schwarz aus dem Labor (Bild: Surrey Nanosystems)

Wissenschaftler haben nach eigener Aussage das bislang schwärzeste Schwarz der Welt entwickelt: Das superschwarze Material der britischen Firma Surrey Nanosystems absorbiert 99,965 Prozent des sichtbaren Lichts.

Laut einem Bericht im Fachblatt Optics Express besteht das Material aus sogenannten Kohlenstoffnanoröhrchen, die rund ein Zehntausendstel der Dicke von menschlichem Haar haben und senkrecht von einer Aluminiumoberfläche abstehen. Das Licht dringt zwar ein, kommt aber nicht mehr heraus. So werden alle sichtbaren Lichtstrahlen bis auf 0,035 Prozent absorbiert. Der bisherige Rekord lag bei 0,04 Prozent.

Konturen sind für das menschliche Auge unsichtbar

Das Material nennt sich Vantablack und soll nach Aussage der beteiligten Forscher derart viel Licht absorbieren, dass das menschliche Auge keinerlei Konturen oder Unebenheiten wahrnehmen kann. Würde man beispielsweise Alufolie mit dem Material überziehen und dann zerknüllen, sei nur ein schwarzes glattes Objekt erkennbar, schreiben die Forscher. Vantablack soll zudem Wärme mehr als siebenmal effektiver leiten als Kupfer und rund zehnmal so belastbar sein wie Stahl.

Für den kommerziellen Einsatz ist die Herstellung bislang zu teuer. Ein mögliches Einsatzgebiet ist die Kalibrierung von Hochleistungskameras, mit denen Objekte im Universum aufgenommen werden können. Für die Kalibrierung ist es notwendig, die Kamera auf etwas zu richten, das so schwarz wie möglich ist. So können die Lichtsensoren unterscheiden, was nur schwarz - also nichts - und was tatsächlich ein Objekt darstellt. Auch störende Reflexionen im Gehäuseinneren von Weltraumteleskopen könnten mit der neuen Farbe minimiert werden.

Der britische Physiker Roy Sambles von der University of Exeter hatte die spezielle Oberflächenstruktur, die auch bei dem neu entwickelten Schwarz zum Einsatz kommt, vor wenigen Jahren auf Schmetterlingsflügeln entdeckt. Seitdem versuchen Forscher, diese im Labor künstlich herzustellen. Das neue Material soll in dieser Woche auf der Farnborough International Airshow vorgestellt werden.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Neuro-Chef 18. Jul 2014

Mag Trash. Trailer wirkt unterhaltsam. Danke.

Anonymer Nutzer 17. Jul 2014

Versteh dein Problem nicht. Das Darkframe ist für die Messung des Rauschens wenn absolut...

campbell 17. Jul 2014

Die Idee, carbon nanotubes so auf ein Material aufzubringen ist nicht wirklich neu. Wenn...

johnsonmonsen 17. Jul 2014

Wohl ein typischer Fall des Überflugsyndroms, an dem ich manchmal leide :-D! Ist mir...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
X-59
Nachfolger von Concorde ermöglicht leisen Überschallknall

Das raketenbetriebene X-59-Flugzeug soll noch in 2023 starten. Trotz Überschallgeschwindigkeit soll der Concorde-Nachfolger der Nasa leise fliegen.

X-59: Nachfolger von Concorde ermöglicht leisen Überschallknall
Artikel
  1. Sonos Era 100 im Test: Für viele der bessere Sonos One, aber nicht für alle
    Sonos Era 100 im Test
    Für viele der bessere Sonos One, aber nicht für alle

    Der Era 100 wird den Sonos One ablösen. Wir haben uns im Test die Frage gestellt, ob sich ein Wechsel zum Era 100 lohnt und wenn ja, für wen.
    Ein Test von Ingo Pakalski

  2. GPT-4: Funken von allgemeiner künstlicher Intelligenz
    GPT-4
    "Funken von allgemeiner künstlicher Intelligenz"

    Microsoft Research enthüllt eine umfangreiche Sammlung von Fallbeispielen, die mit dem ChatGPT-Nachfolger GPT-4 erzeugt wurden. Die Ergebnisse sind beeindruckend.
    Eine Analyse von Helmut Linde

  3. Solarstrom: Greenakku verkauft separaten Speicher für Balkonkraftwerke
    Solarstrom
    Greenakku verkauft separaten Speicher für Balkonkraftwerke

    Nach dem Komplettset mit Solarpanels verkauft Greenakku sein Speichersystem für Balkonkraftwerke jetzt auch einzeln - sogar ohne Batterie.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Radeon 7900 XTX 24 GB günstig wie nie • Alexa-Sale bei Amazon • Kingston Fury 16 GB Kit DDR4-3600 43,90€ • MindStar: AMD Ryzen 7 5800X3D 309€ • Nur noch heute: Cyberport Jubiläums-Deals • 3 Spiele kaufen, 2 zahlen • MediaMarkt-Osterangebote • Alternate: PC-Gehäuse von Thermaltake [Werbung]
    •  /