Nano-Trenching: Vodafone verlegt Glasfaser nur 6 Zentimeter tief
In Dresden setzt Vodafone verschiedene alternative Verlegemethoden für FTTH ein, neben Nano-Trenching auch das Spülbohr- und das Pflugverfahren.

Vodafone baut in Dresden sein Festnetz mit Nano-Trenching aus. Das gab der Kabelnetzbetreiber am 14. Juli 2021 bekannt. Zudem kommen auch das Spülbohr- und das Pflugverfahren zum Einsatz. Mit Nano-Trenching wird die Glasfaser mit einem Stufenschnitt nur 6 Zentimeter tief in die Asphaltdecke verlegt.
Die Bauarbeiten haben Mitte 2021 begonnen und werden voraussichtlich Anfang 2023 abgeschlossen sein. Im Dresdner Stadtteil Eschdorf kann Nano-Trenching genutzt werden, da hier die Asphaltdicke für das Verfahren geeignet ist.
Damit lassen sich Glasfaserleitungen laut Vodafone rund 40-mal schneller verlegen als mit herkömmlichen Techniken. Nach der Stadt Gehrden bei Hannover ist der Glasfaserausbau in Dresden ein weiteres Projekt, bei dem die Verlegetechnik im größeren Stil eingesetzt wird.
Nano-Trenching ist ein spezielles Asphaltschneide- und Verfüll-Verfahren, bei dem Straßen und Wege nur minimal aufgeschnitten und das Glasfaserkabel in nahezu einem Schritt verlegt wird. Leerrohre für Glasfaserkabel sind nur wenige Zentimeter dick.
Trenching mit Nachteilen
Ein Nachteil von Trenching sei, dass darunter liegende Versorgungsleitungen im Wartungsfall schwerer zu erreichen seien, sagte Stefan Sauer (CDU), Mitglied des Bundestags-Ausschusses Digitale Agenda, am 23. März 2021 während der Veranstaltung VATM Virtuell. "Hier muss Handschachten zum Einsatz kommen und das kommt tatsächlich teurer", erklärte Sauer.
Wer die Mehrkosten übernehme, sei weiter ungeklärt. Laut früheren Aussagen des Städte- und Gemeindetags Nordrhein-Westfalen kann vor einer Verlegung des Glasfaserkabels in der Rückenstütze des Bordsteines nur gewarnt werden, da ein Längsschnitt den Querschnitt der Rückenstütze schwächt.
Pflugverfahren schafft bis zu 5 Kilometer am Tag
Das Pflugverfahren ermöglicht eine Verlegung von bis zu fünf Kilometern Kabel pro Tag. Durch die Pflugtechnik, bei der das Pflugschwert eine Furche in den Boden bricht und anschließend das Leerrohr oder das erdverlegbare Kabel direkt hineingelegt wird, lassen sich Leerrohre und Kabel über längere Strecken in Tiefenlagen bis zu 2 Meter schneller verlegen. Das Pflugverfahren kommt vor allem in ländlichen Gebieten auf unbefestigten Flächen zum Einsatz.
Für das Horizontal-Spülbohrverfahren ist eine Start- und Zielgrube nötig, um die Kabel zu verlegen. Dann wird ein unterirdischer Kanal gebohrt, auch über eine längere Strecke. Die Technik wird häufig bei Gebäude-, Straßen- und Flussunterquerungen oder anderen größeren Hindernissen eingesetzt.
In Dresden baut Vodafone in den kommenden zwei Jahren ein Glasfasernetz für rund 6.000 Haushalte und Unternehmen. Die Hälfte gilt als unterversorgt - für den Ausbau dieser Adressen stellen Bund, Freistaat Sachsen und Landeshauptstadt über 21 Millionen Euro Fördermittel bereit.
Weitere 3.000 Haushalte und Unternehmen wird Vodafone eigenwirtschaftlich ausbauen. Dafür wird Glasfaser auf einer Strecke von 210 Kilometern verlegt. Besondere Schwerpunkte liegen in den Stadtteilen Cossebaude, Eschdorf, Gohlis, Hosterwitz, Mobschatz, Oberwartha, Pillnitz, Schönfeld, Weißig und Weixdorf.
Auch die Mobilfunkversorgung soll durch den Ausbau verbessert werden. So können mit Nano-Trenching auch Sendeanlagen wesentlich schneller mit Glasfaser an den Backhaul angeschlossen werden, was ideal für die Datenübertragungsrate ist.
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