NAND-Flash: Toshiba legt sich beim Verkauf des Flashspeicher-Fab fest
Finanziell schwer angeschlagen will Toshiba sich dennoch den Käufer seiner Flashsparte nach nationalen Gesichtspunkten aussuchen. Ob der Plan aufgeht, ist noch offen.

Toshiba will seine Flash-Speicherchip-Produktion bevorzugt an ein staatlich geführtes Konsortium aus Japan verkaufen. Das berichtet die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei unter Berufung auf eine informierte Person. In dem laufenden Bieterwettbewerb um die Sparte legte sich der Konzern damit am 21. Juni 2017 auf einen Verhandlungspartner fest, jedoch nicht bindend.
Toshiba erklärte, dass es eine Vereinbarung mit der Gruppe bis zum nächsten Mittwoch abschließen möchte, dem Tag der jährlichen Hauptversammlung des angeschlagenen Unternehmens.
Zu dem Konsortium unter Führung der staatlichen Fonds Innovation Network Corporation of Japan gehört die ebenfalls staatliche Development Bank of Japan und der US-Finanzinvestor Bain, der mit dem südkoreanischen Konkurrenten SK Hynix zusammenarbeitet. Details zu dem Angebot des Konsortiums wurden nicht bekannt gegeben. Eine informierte Person sagte dem Wall Street Journal, dass es mehr als 2 Billionen Yen (18 Milliarden US-Dollar) seien und die japanischen Investoren mehr als die Hälfte der Sparte kontrollieren wollten.
Toshiba ist schwer angeschlagen
Toshiba hofft auf einen schnellen Verkauf des Geschäftsbereichs Flashspeicher-Fab (Semiconductor Fabrication Plant), um die Insolvenz seiner US-Atomenergiesparte Westinghouse Electric auszugleichen, die 9 Milliarden US-Dollar Verluste erzeugte.
Bei einem Verkauf muss Toshiba noch die juristischen Probleme mit dem US-Partner Western Digital lösen. Dieser betreibt das Joint Venture Flash Forward mit der Speicherchip-Sparte von Toshiba und ist damit nach Samsung und vor IMFT (Intel Micron Flash Technologies) der zweitgrößte Fertiger. Western Digital möchte daher bei einem Verkauf vorrangig behandelt werden - Toshiba lehnt das ab.
Western Digital hatte im Jahr 2015 Sandisk übernommen, das mit Toshiba ursprünglich das Joint Venture gebildet hatte.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed