Nammo: TikTok-Strombedarf bremst Expansion von Munitionshersteller

Der norwegische Rüstungskonzern Nammo kann nicht expandieren, weil ein Tiktok-Rechenzentrum die restliche Stromkapazität der Umgebung benötigt.

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Artilleriemunition
Artilleriemunition (Bild: Nammo)

Der Munitionshersteller Nammo ist bei den Plänen, seine größte Fabrik zu erweitern, auf ein Hindernis gestoßen: Ein neues Datenzentrum für TikTok hat einen so hohen Strombedarf, dass die Expansion von Nammo scheitern könnte, berichtet die Financial Times (Paywall).

Nammo ist ein teilstaatliches Unternehmen. Es wurde von seinem Stromversorger informiert, dass es keine überschüssige Energie für das Werk in Raufoss in Mittelnorwegen gäbe, da das Datenzentrum, das TikTok als seinen Hauptkunden zählt, den gesamten Strom in der Region benötige.

Der Geschäftsführer von Nammo, Morten Brandtzæg, ist laut Financial Times besorgt, da das künftige Wachstum des Unternehmens durch das Speichern von Katzenvideos im Datenzentrum gefährdet sei. Die Nachfrage nach Munition sei aufgrund des andauernden Kriegs in der Ukraine sprunghaft angestiegen. Die Ukraine verbraucht rund 6.000 Artilleriegeschosse pro Tag – das entspricht den Jahresbestellungen eines kleinen europäischen Landes.

Brandtzæg erklärte, dass die Nachfrage nach Artilleriegeschossen mehr als 15 Mal so hoch sei wie normal und dass die europäische Munitionsindustrie zwei Milliarden Euro in neue Fabriken investieren müsste, nur um die Nachfrage der Ukraine zu decken, ganz zu schweigen von anderen europäischen Ländern.

Der Financial Times bestätigte der norwegische Rechenzentrumsanbieter Green Mountain, dass TikTok 2023 drei Rechenzentren baue und die Option habe, bis 2025 zwei weitere in Hamar, 25 km östlich von Raufoss, zu errichten. Auf die Frage, ob es ein Zufall sei, dass ein in chinesischem Besitz befindliches Unternehmen die Expansion eines Rüstungsunternehmens behindere, antwortete Brandtzæg, dies nicht ausschließen zu können.

Das örtliche Energieunternehmen Elvia bestätigte der Financial Times, dass das Stromnetz nach der Zusage an das Rechenzentrum keine freien Kapazitäten mehr habe. Wenn Nammo Kapazitäten bestellt, wird es laut Elvia einige Zeit dauern, bis diese verfügbar seien. Zunächst müsse das Übertragungsnetz ausgebaut werden.

Brandtzæg ist der Ansicht, dass die Regierungen Prioritäten setzen müssen, welche Industrien einen besonderen Zugang zu Energie erhalten können.

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KvotheOne 15. Apr 2023 / Themenstart

Also widerlegt hast du eigentlich nichts. Klar hinter jedem Beitrag haste irgendwas...

Elektrochopper 05. Apr 2023 / Themenstart

... funktioniert in anderen Teilen der Welt sehr erfolgreich!

Hamsterrer 29. Mär 2023 / Themenstart

Geschichte reimt sich. Korrekt. Was du, der TE und so mancher anderer Forist fordert...

Memo99 28. Mär 2023 / Themenstart

Strompreis, Umgebungstemperatur, Flächenpreis, Sicherheit, Netzanbindung. TikTok ist kein...

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