Nahverkehr: Akkuzüge rollen bald in Schleswig-Holstein
Akkus statt Diesel heißt es in Schleswig-Holstein. Entsprechende Verträge mit der Nordbahn wurden nun unterzeichnet.

Von Dezember nächsten Jahres an sollen auf wichtigen Bahnstrecken in Schleswig-Holstein Züge mit modernem E-Antrieb rollen und Dieselloks ersetzen. Die Geschäftsführer des Eisenbahnverkehrsunternehmens Nordbahn, Eduard Bock und Holger Kratz, sowie der Verkehrsminister Schleswig-Holsteins, Bernd Buchholz (FDP), unterzeichneten am 4. April in Kiel entsprechende Verträge. Die ausschließlich mit Ökostrom versorgten elektrischen Züge werden auf Strecken eingesetzt, die keine Oberleitungen haben. Die Akkus sollen vor allem an den größeren Bahnhöfen an den dort vorhandenen Oberleitungen aufgeladen werden.
Das Akkunetz Nord umfasst die Linien Flensburg-Eckernförde-Kiel, St. Peter Ording-Husum und Husum-Rendsburg-Kiel. Diese werden bisher von der DB Regio bedient. Im künftigen Akkunetz Ost-West mit den Strecken Büsum-Heide-Neumünster und Neumünster-Bad Oldesloe fährt bereits die Nordbahn.
Neben den Akkuzügen sagte das Unternehmen auch mehr Komfort zu: In den Zügen soll es eine größere Beinfreiheit, breitere und bequemere Sitze, kostenloses WLAN, Steckdosen und Tische an jedem Platz sowie mehr Fahrradstellplätze geben. Die Nordbahn hatte sich in einem europaweiten Vergabeverfahren in beiden Netzen durchgesetzt. Sie übernimmt alle interessierten Lokführer von DB Regio, sucht aber noch weiteres Personal für die neuen Leistungen.
Klimaneutraler Nahverkehr in Schleswig-Holstein
"Die heutigen Unterschriften bilden den Abschluss des großen Vergabeverfahrens zum Einsatz von Akkutriebzügen in Schleswig-Holstein", erklärte Verkehrsminister Buchholz. "Das ist ein wichtiger und großer Schritt, Schleswig-Holsteins Schienenpersonennahverkehr bis 2030 klimaneutral aufzustellen." Mit den Akkuzügen würden auf den vielen Bahnstrecken ohne Oberleitung jedes Jahr etwa zehn Millionen Liter Diesel eingespart und jährlich rund 26.000 Tonnen Kohlendioxid vermieden.
Laut dem Nahverkehsverbund Schleswig-Holstein startete das Vergabeverfahren bereits im August 2016. Insgesamt sollen 55 Dieselloks auf akkubetriebene Züge umgestellt werden. "Die ausgewählten Fahrzeuge verfügen über Batterien, die auf dem Dach und unter dem Fahrzeug montiert sind", heißt es vom Nahverkehsverbund. Die Reichweite einer Batterieladung liege im realen Fahrgastbetrieb bei mindestens 80 Kilometern. Die Akkunetze umfassen insgesamt 40 Prozent des Schleswig-Holsteiner Bahnverkehrs.
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Klingt aus meiner Perspektive nach wenig Gewicht. Dieselloks sind ja bei 80-120 Tonnen zu...
Erinnert mich an ein Donald-Duck-Comic, in dem Dagobert Anteile seines Unternehmens...
[ ] ich habe verstanden, was "technologieoffen" bedeutet
Eben, es lohnt sich für Nebenstrecken einfach nicht, du musst entlang der Strecke...
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