Furzende Kühe

Die Idee, nur noch merkwürdig gefärbte Brühe zu trinken statt zu essen, mag nicht besonders ästhetisch anmuten. Gesünder als Fast Food dürften beide jedoch allemal sein.

Nachdem er sich einen Monat lang ausschließlich von Soylent ernährt habe, habe sich seine körperliche Konstitution verbessert, erklärte Rhinehart. Seine Hautprobleme und seine Schuppen seien verschwunden, er habe mehr Energie und einen niedrigeren Ruhepuls, er könne weiter laufen. Er sei "ein unglaublich gesunder Mensch", sagte Rhinehart dem US-Blog Gawker.

Gesünder als Fast Food

Das konnte der US-Dokumentarfilmer Morgan Spurlock nach seinem Fast-Food-Selbstversuch nicht behaupten. Vor einigen Jahren ernährte er sich für seinen Film Supersize Me einen Monat lang ausschließlich von Fast Food. In der Zeit nahm er elf Kilogramm zu und zeigte weitere gesundheitliche Beeinträchtigungen wie einen zu hohen Cholesterinwert.

Ein weiteres Argument der Essensmixer ist ebenfalls nicht von der Hand zu weisen: Nahrungsmittel werden teurer, weil sich das Klima verändert. Schon heute sind die Auswirkungen erkennbar, die Nahrungsmittelversorgung gefährdet, erklären Wissenschaftler: Das Intergovernmental Panel on Climate Change der Vereinten Nationen (United Nations, UN) hat im Frühjahr einen Bericht zum Klimawandel veröffentlicht.

Klimawandel bedroht Nahrungsmittelproduktion

So stagniernten die Ertragssteigerungen bei Getreide - es sei aber wichtig, dass die Erträge stiegen, um die wachsende Weltbevölkerung zu versorgen, sagte Michael Oppenheimer, einer der Autoren der Studie, der britischen Tageszeitung The Guardian. Die Erträge beim Fischfang sind rückläufig. Laut dem UN-Report könnten die Nahrungsmittelpreise bis Mitte des Jahrhunderts um bis zu 84 Prozent steigen.

Es darf auch nicht vergessen werden, dass die Nahrungsmittelindustrie selbst am Klimawandel beteiligt ist: So soll das Vieh, das für die Fleischproduktion gezüchtet wird, für etwa 5 Prozent der Kohlendioxid- und sogar 40 Prozent der Methanemissionen verantwortlich sein. Für die Viehzucht wird knapp ein Drittel der nutzbaren Fläche der Erde verwendet.

Fleisch aus der Retorte...

Allerdings gibt es Erwägungen, Fleisch künftig ohne Nutzflächen und schädliche Emissionen zu erzeugen: Mark Post etwa züchtet es im Reagenzglas: Der Wissenschaftler von der Universität in Maastricht hat im vergangenen Jahr eine Boulette aus Stammzellen hergestellt.

Aus den Stammzellen züchtete er in einer Nährlösung 20.000 Fleischstreifen von etwa 1,3 Zentimetern Länge und mit einem Durchmesser von einem Millimeter. Die setzte der Forscher dann zu einem etwa 140 Gramm schweren Burger zusammen - einem Edelburger: Denn der kostete 250.000 Euro. Gegessen hat ihn Google-Gründer Sergey Brin. Er hatte das Projekt finanziert.

... und aus dem 3D-Drucker

Eine andere Möglichkeit, Steaks und Schnitzel sowie Leder ohne Kuh oder Schwein herzustellen, ist Bioprinting: Modern Meadow entwickelt ein Verfahren, um essbares Fleisch ebenso wie Leder mit Hilfe eines 3D-Druckers aus lebenden Zellen aufzubauen. Das US-Unternehmen ist der Ableger des Tissue-Engineering-Unternehmens Organovo, das künstliches Gewebe für medizinische Zwecke herstellt.

Das Ausgangsmaterial für die tierlosen Steaks ist eine Biotinte, in der verschiedene Zelltypen gelöst sind. Mit Hilfe des 3D-Druckers wird das Fleisch in Form gebracht. Anschließend muss es noch in einem Bioreaktor reifen. Das ist jedenfalls umweltfreundlicher und ethischer als die Massentierhaltung.

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 Ambronite: flüssig, aber organisch
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16-11-80 25. Aug 2014

Mhh Curry Wurst und Pommes :D

Anonymer Nutzer 13. Aug 2014

Dann muss der Staat sich nicht wundern, wenn hier alles genauso den Bach runtergeht wie...

Ekelpack 12. Aug 2014

Ja und? Soo groß ist der Unterschied zwischen Mensch und Schwein nun auch wieder nicht.

nicoledos 08. Aug 2014

naja, es ist OpenSource. Bei dem ganzen kram wird auch vergessen, dass die Nahrung nicht...



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