Nachhaltigkeit: Northvolt fertigt erste Akkuzelle aus Recyclingmaterial

Northvolt will künftig Akkuzellen aus dem Material ausrangierter Akkus herstellen. Dass das geht, hat das Unternehmen gezeigt. 2022 soll eine große Recycling-Anlage gebaut werden.

Artikel veröffentlicht am ,
Recycling von Akkuzellen (Symbolbild): Akkus sollen zur Hälfte aus recyceltem Material bestehen.
Recycling von Akkuzellen (Symbolbild): Akkus sollen zur Hälfte aus recyceltem Material bestehen. (Bild: Northvolt)

Wohin mit den ausgedienten Akkus? Und woher kommen die Rohstoffe für die neuen? Zwei wichtige Fragen für die Elektromobilität, auf die Northvolt eine Antwort hat: Das schwedische Unternehmen hat im Rahmen seines Recyclingprogramms Revolt die erste Akkuzelle komplett aus wiederverwerteten Rohstoffen produziert.

Die für die Zelle verwendeten Materialien Nickel, Mangan und Kobalt stammten von Akkuabfällen, teilte Northvolt mit. Sie seien durch ein hydrometallurgisches Verfahren mit geringem Energieaufwand aufbereitet und zurückgewonnen worden.

Nachdem sich gezeigt hat, dass das Recyclingverfahren funktioniert, will Northvolt eine Recyclinganlage bauen. Revolt Ett soll direkt neben der Akkuzellfabrik Northvolt Ett Gigafactory in Skellefteå in Nordschweden entstehen und die größte Anlage für das Akku-Recycling in Europa werden. Baubeginn soll im ersten Quartal kommenden Jahres sein. 2023 will das Unternehmen die Anlage in Betrieb nehmen.

Northvolt will viele Rohstoffe zurückgewinnen

Revolt Ett soll ausrangierte Akkus aus Elektrofahrzeugen sowie Produktionsabfälle aus der Akkufabrik verwerten. Künftig sollen aber nicht nur Nickel, Mangan und Kobalt recycelt werden, sondern auch andere Materialien. Darunter sollen Kupfer, Lithium, Aluminium sowie die Kunststoffe aus den Akkus sein.

Insgesamt sollen in der Anlage 125.000 Tonnen Akkus im Jahr verarbeitet werden. Ziel von Northvolt ist, dass bis 2030 die Akkuzellen zur Hälfte aus recycelten Rohstoffen hergestellt werden. In der benachbarten Akkufabrik sollen im Jahr Zellen mit einer Kapazität von 60 Gigawattstunden (GWh) gefertigt werden.

"Wir haben hier einen Weg zur Schließung des Kreislaufs für Akkus gezeigt und dass es eine nachhaltige, umweltfreundliche Alternative zur herkömmlichen Gewinnung von Rohstoffen für die Batterieproduktion im Bergbau gibt", sagte Emma Nehrenheim, Leiterin des Revolt-Programms. "Mit dem Recyclingverfahren können bis zu 95 Prozent der Metalle aus den Akkus zurückgewonnen werden, und das in einem Reinheitsgrad, der dem von frischem Material gleichkommt. Wir müssen jetzt die Recyclingkapazitäten ausbauen, um den künftigen Mengen an Batterien, die recycelt werden müssen, gerecht zu werden."

Bis 2030 sollen laut Northvolt allein in Europa etwa 250.000 Tonnen Akkus ihr Betriebsende erreichen.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Automobil
Keine zwei Minuten, um einen Tesla Model 3 zu hacken

Bei der Hacking-Konferenz Pwn2Own 2023 hat ein Forschungsteam keine zwei Minuten benötigt, um ein Tesla Model 3 zu hacken. Das brachte dem Team jede Menge Geld und einen neuen Tesla ein.

Automobil: Keine zwei Minuten, um einen Tesla Model 3 zu hacken
Artikel
  1. Fiktive Szenarien und Stereotype: AfD nutzt KI-Fotos für propagandistische Zwecke
    Fiktive Szenarien und Stereotype
    AfD nutzt KI-Fotos für propagandistische Zwecke

    Politiker der Alternative für Deutschland (AfD) nutzen realistische KI-Bilder, um Stimmung zu machen. Die Bilder sind kaum von echten Fotos zu unterscheiden.

  2. Java 20, GPT-4, Typescript, Docker: Neue Java-Version und AI everwhere
    Java 20, GPT-4, Typescript, Docker
    Neue Java-Version und AI everwhere

    Dev-Update Oracle hat Java 20 veröffentlicht. Enthalten sind sieben JEPs aus drei Projekten. Dev-News gab es diesen Monat auch in Sachen Typescript, Docker und KI in Entwicklungsumgebungen.
    Von Dirk Koller

  3. Socket: ChatGPT findet Malware in NPM- und Python-Paketen
    Socket
    ChatGPT findet Malware in NPM- und Python-Paketen

    Der Anbieter eines Sicherheitsscanners, Socket, nutzt den Chatbot von OpenAI auch zur Untersuchung von Paketen.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Crucial SSD 1TB/2TB bis -43% • RAM im Preisrutsch • RTX 4090 erstmals unter 1.700€ • MindStar: iPhone 14 Pro Max 1TB 1.599€ • SSDs & Festplatten bis -60% • AOC 34" UWQHD 279€ • 3 Spiele kaufen, 2 zahlen [Werbung]
    •  /