Nachfolgerin gefunden: Musk kündigt baldigen Rückzug als Twitter-CEO an

Elon Musk will seine Ankündigung wahr machen und als Twitter-CEO zurücktreten. In ungefähr sechs Wochen werde seine Nachfolgerin antreten.

Artikel veröffentlicht am , /dpa
Elon Musk will demnächst als Twitter-CEO aufhören.
Elon Musk will demnächst als Twitter-CEO aufhören. (Bild: Jonathan Ernst/Reuters)

Elon Musk hat seinen baldigen Rücktritt als Twitter-Vorstandschef angekündigt. Eine Nachfolgerin sei gefunden und werde in rund sechs Wochen übernehmen, teilte Musk am 11. Mai 2023 in einem Tweet mit. Einen Namen nannte Musk zunächst nicht. Er wolle sich als Aufsichtsratschef und Technikvorstand künftig um Geschäftsbereiche wie "Produkte, Software und Sysops" kümmern. Als Eigentümer von Twitter wird er bei geschäftlichen Entscheidungen sicherlich weiterhin das letzte Wort haben.

Musk hatte bereits Ende 2022 bekannt gegeben, den Chefposten abgeben zu wollen – allerdings erst, wenn die Nachfolge geregelt sei, und er jemanden gefunden habe, "der blöd genug ist, den Job zu übernehmen!". Musk war nach dem Kauf der Internetplattform im Oktober Twitter-CEO geworden. Er signalisierte aber stets, dies sei keine Dauerlösung. Musk leitet auch den Elektroautobauer Tesla und die Raketenfirma SpaceX.

Musks bislang rund halbes Jahr als "Head of Twitter" war von Chaos und Kontroversen geprägt. Nach einer Reihe umstrittener Entscheidungen wurde der Gegenwind immer stärker. Seiner Rücktrittsankündigung im Dezember ging eine von ihm selbst eingeleitete Twitter-Umfrage voraus, in der sich rund 57,5 Prozent der Teilnehmer für seinen Rücktritt aussprachen. Zuvor hatte Musk versichert, sich an das Ergebnis des Votums zu halten.

Musks Twitter-Kauf führte von Anfang an zu Argwohn. Der Multimilliardär begründete die Übernahme als Aktion zur Stärkung der Redefreiheit. Kritiker befürchteten jedoch eine weitere Verrohung der Internetplattform. Sie sorgten sich, dass der Eigentümerwechsel zu Hassbotschaften, Desinformationen und Hetze führen könnte.

Erratische Unternehmensführung

Musk gelang es bislang nicht, diese Bedenken auszuräumen. Im Gegenteil: Mit einer Kündigungswelle, erratischen Regeländerungen und anderen brisanten Entscheidungen erschütterte er das Onlinenetzwerk und verschreckte Anzeigenkunden – die wichtigste Einnahmequelle.

Der 44 Milliarden US-Dollar teure Kauf, den Musk zwischenzeitlich wieder abblasen wollte und letztlich nur unter hohem rechtlichen Druck durchzog, war bislang auch finanziell ein großer Misserfolg. Bei der jüngsten Ausgabe von Aktien an Mitarbeiter wurde der Firmenwert nur noch halb so hoch angesetzt, wie Musk in einem BBC-Interview bestätigte. Zugleich behauptete er in einer E-Mail an die Belegschaft, Twitter könne einmal 250 Milliarden US-Dollar wert sein.

Die Andeutungen, der Dienst könne die Basis für eine Super-App nach dem Vorbild etwa von Wechat in China werden, gingen bisher aber nicht über bloße Gedankenspiele und eine Änderung des Firmennamens in X hinaus. Von einst rund 8.000 Mitarbeitern blieben noch rund 1.500 übrig. Musk veränderte Twitter stark. Eine große Umwälzung mit noch ungewissen Folgen für die Glaubwürdigkeit der Plattform war etwa die Umwidmung der blauen Symbole, die einst einen von Twitter einwandfrei verifizierten Account auswiesen.

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make 13. Mai 2023 / Themenstart

Nachdem Twitter ja sowieso noch nie die beliebteste Social Media Platform war und nach...

Sybok 12. Mai 2023 / Themenstart

Frage ich mich auch. Zumal Twitter vor der Übernahme in der Gewinnzone war. Mit den...

shifu 12. Mai 2023 / Themenstart

zu wenig, um große Diskussionen über Musk zu führen. Die hater haben nix zu haten, die...

gunterkoenigsmann 12. Mai 2023 / Themenstart

Dann wär das eine Frau und immernoch er.

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