Nach Wegfall der Umweltprämie: Hersteller kappen Rabatte für Elektroautos

Mehrere Autohersteller haben einer Analyse zufolge ihre Rabatte für Elektrofahrzeuge im April 2024 zurückgefahren. Im Schnitt wurden auf dem deutschen Markt bei Internetvermittlern nur noch 12,6 Prozent Nachlass gewährt, berichtete das CAR-Center Automotive Research(öffnet im neuen Fenster) am 10. April 2024 nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa. Bei vergleichbaren Verbrennermodellen gab es demnach einen durchschnittlichen Nachlass von 16,9 Prozent.
Im Vormonat hatte es mit 16,2 Prozent noch deutlich höhere Kaufanreize für E-Autos gegeben, bevor VW seine Rabatte für die ID-Modelle auslaufen ließ. Nach einem Preisnachlass von fast 8.000 Euro hat VW nun die Umweltprämie auf 3.570 Euro reduziert(öffnet im neuen Fenster) .
Auch bei Audi und der Stellantis-Marke Opel wurden die Nachlässe der Untersuchung zufolge gekürzt. Der frühere Preisbrecher Tesla habe trotz deutlicher Absatzrückgänge auf dem deutschen Markt keine neuen Preisaktionen gestartet.
Nach dem abrupten Wegfall der staatlichen Umweltprämie hatten zum Jahreswechsel mehrere Anbieter mit hohen Preisnachlässen reagiert. Dennoch ging die Zahl der neu zugelassenen Elektroautos im Jahresvergleich zurück.
BMW mit starkem Zuwachs
Auf die deutschen Hersteller wirkte sich die aktuelle Debatte um den Hochlauf der E-Mobilität jedoch sehr unterschiedlich aus. So registrierte die Marke BMW (öffnet im neuen Fenster) im ersten Quartal 2024 einen Zuwachs der Verkaufszahlen von E-Autos im Vergleich zum Vorjahresquartal um 40,6 Prozent.
Mercedes-Benz meldete hingegen einen Rückgang um acht Prozent. Das soll jedoch vor allem daran gelegen haben, dass der Smart Fortwo im ersten Quartal 2024 das Ende seines Produktionszyklus erreicht habe.
Volkswagen verkaufte in den ersten drei Monaten dieses Jahres ebenfalls weniger Elektroautos. Während der Rückgang global nur bei drei Prozent lag, betraf er in Europa fast ein Viertel der Vorjahreszahl (minus 24 Prozent). Allerdings teilte VW weiter mit: "Es wurden mehr als doppelt so viele rein elektrische Modelle bestellt wie im Vorjahreszeitraum (+154 Prozent), so dass der BEV-Auftragsbestand aktuell bei rund 160.000 Fahrzeugen liegt."
Porsche musste sogar einen Rückgang bei den Verkaufszahlen des Taycan um 54 Prozent hinnehmen. Der Sportwagenhersteller erklärte dies "mit dem aktuellen Modellwechsel" . Porsche hatte das Facelift des Elektroautos im Februar 2024 vorgestellt . Für die neue vollelektrische Generation des SUV Macan meldete der Hersteller "einen hohen Auftragseingang" . Die ersten Fahrzeuge sollen jedoch erst im Laufe der zweiten Jahreshälfte an Kunden übergeben werden.
Das Beispiel Porsche macht jedoch deutlich, dass die Absatzrückgänge nicht immer mit dem Wegfall der Umweltprämie zusammenhängen. Denn die Taycan-Modelle waren aufgrund des hohen Einstiegspreises ohnehin nicht förderfähig. Das gilt auch für viele Oberklassemodelle von Audi, BMW und Mercedes-Benz.



