Nach Unterstützung der Ukraine: Russlands Geheimdienst verhaftet sibirische Hacker

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat kürzlich zwei Personen verhaftet, die die Ukraine bei der Durchführung von Cyberangriffen auf Informationssysteme und kritische Infrastrukturen innerhalb Russlands unterstützt haben sollen. Wie aus einem Bericht der russischen Tageszeitung Kommersant(öffnet im neuen Fenster) hervorgeht, wurden die beiden Verdächtigen in Tomsk und Kemerowo, zwei sibirischen Regionen, festgenommen.
Einer der mutmaßlichen Hacker soll demnach ein Student der Staatlichen Universität für Kontrollsysteme und Funkelektronik in Tomsk sein. Ihm wird vorgeworfen, ukrainischen Hackern bei der Durchführung von Cyberangriffen auf russische Informationssysteme geholfen zu haben. Details zu seinen Handlungen werden allerdings nicht genannt.
Der FSB habe ihn nach der Festnahme mit einem Flugzeug in das Moskauer Lefortowo-Gefängnis überführt, das zu Zeiten der Sowjetunion als Folterstätte und Verhörort des KGB bekannt war, heißt es in dem Bericht.
Unterstützung ukrainischer Cyberangriffe auf Russland
Der zweite Verdächtige sei hingegen ein 36-jähriger Mann aus einer Kleinstadt namens Belowo in Kemerowo. Es wird angenommen, dass er einer ukrainischen Cyber-Einheit angehört. Angeblich war er an von ukrainischen Kräften geleiteten Hackerangriffen beteiligt. Dabei sei Schadsoftware zum Einsatz gekommen, um kritische Infrastrukturen in Russland gezielt zu stören. Mit anderen Mitgliedern seiner Einheit habe er über einen Messaging-Dienst kommuniziert.
Auch eine Durchsuchung seiner Wohnung und seines Arbeitsplatzes soll laut Kommersant erfolgt sein. Dabei soll der FSB verschiedene Gadgets, Computerausrüstung und Datenträger beschlagnahmt haben.
Angeklagt wegen Hochverrats
Die beiden Tatverdächtigen befinden sich der Tageszeitung zufolge derzeit in Untersuchungshaft. Ob die mutmaßlichen Täter miteinander in Verbindung standen, ist wohl noch unklar. Gegen beide soll jeweils ein Strafverfahren nach Artikel 275 des Strafgesetzbuchs der Russischen Föderation(öffnet im neuen Fenster) eingeleitet worden sein. Ihnen droht wegen Hochverrats eine Haftstrafe von voraussichtlich 12 bis 20 Jahren.



