Nach staatlicher Übernahme: Nexperia China will auf eigene Faust weiter produzieren

Der Streit zwischen der niederländischen Konzernzentrale von Nexperia und der ehemaligen Unternehmensführung in der Volksrepublik China geht in die nächste Runde. Nachdem die Lieferung von Wafern nach China zum Packaging eingestellt wurde , beruhigt das dortige Management(öffnet im neuen Fenster) . Man habe ausreichend Inventar, um die Nachfrage von Kunden weiter zu decken. Den chinesischen Markt soll das Unternehmen laut EET China(öffnet im neuen Fenster) für mindestens sechs Monate weiter beliefern können.
Die chinesischen Packaging-Werke sollen dafür bei reduzierter Fertigungskapazität ausreichend Wafer vorrätig haben. Die Werke hatten sich für unabhängig von der Unternehmensleitung in den Niederlanden erklärt . Langfristig wolle man neue Zulieferer in der Volksrepublik qualifizieren. Aktuell fertigt Nexperia laut EET China 90 Prozent der Wafer in Europa, während das Packaging zu 70 Prozent in China erfolgt(öffnet im neuen Fenster) .
Da für Nexperias Produkte ältere Fertigungsprozesse genutzt werden, sind eine Reihe von Auftragsfertigern in der Volksrepublik in der Lage, diese herzustellen. Bei älteren Prozessen wurden die Fertigungskapazitäten in der Volksrepublik in den vergangenen Jahren so stark ausgebaut, dass sich EU und US-Regierung bereits vor neuen Abhängigkeiten sorgen . Die entscheidende Frage hierbei ist, ob der chinesischen Unternehmensleitung alle relevanten Unterlagen zur Verfügung stehen.
Im Konflikt, ausgelöst durch die Übernahme der Kontrolle bei Nexperia durch die Niederlande , deutet sich derweil eine Entspannung an: Die US-Regierung will die erweiterten Kontrollen über Unternehmen mit chinesischer Mehrheitsbeteiligung, die ein Ausgangspunkt des Konflikts waren, für ein Jahr aussetzen(öffnet im neuen Fenster) . Im Gegenzug deutete die Volksrepublik China nach Aussage des Weißen Hauses an, verhängte Exportbeschränkungen gegenüber Nexperia auszusetzen.