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Nach schwachen Geschäftszahlen: Netflix wertet das Werbeabo deutlich auf

Im Rahmen der Veröffentlichung der aktuellen Geschäftszahlen verkündete Netflix , dass der Verleih von DVDs nach 25 Jahren eingestellt wird.
/ Ingo Pakalski
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Netflix kann Abozahlen nur leicht steigern. (Bild: Dado Ruvic/Reuters)
Netflix kann Abozahlen nur leicht steigern. Bild: Dado Ruvic/Reuters

Netflix hat die Geschäftszahlen für das zweite Quartal 2023 veröffentlicht und dies zum Anlass für einige Ankündigungen genommen. Unter anderem soll die Zusatzgebühr für Konten-Sharing in weiteren Ländern im zweiten Quartal 2023 eingeführt werden. Netflix konnte im ersten Quartal 2023 weltweit 1,75 Millionen neue Abonnenten gewinnen. Damit kommt der Anbieter derzeit auf 232,5 Millionen Abos. Analysten hatten mehr Wachstum erwartet, so dass die Zuwächse als schwach gelten.

Mit der Einführung der Zusatzgebühr für Konten-Sharing will Netflix im zweiten Halbjahr deutlich höhere Abonnentenzahlen vorweisen können, prognostiziert das Unternehmen. Zudem will Netflix weiter daran arbeiten, viele neue Abonnenten für das werbefinanzierte Abo zu gewinnen. Seit mehreren Monaten schon, versucht Netflix, preisbewusste Neukunden zur Buchung des Werbeabos zu bewegen : So wird etwa das Basis-Abo ohne Werbung nicht angezeigt, wenn sich Interessenten ein neues Netflix-Konto anlegen.

Dazu passt, dass Netflix das Werbeabo aufwertet: Noch in diesem Monat soll es zwei parallele Streams erlauben und alle Inhalte in Full-HD-Auflösung zeigen. Bisher ist das Werbeabo auf einen Stream beschränkt und Inhalte werden in HD-Auflösung wiedergegeben. Im Selbstversuch mit dem Netflix-Werbeabo (g+) war die HD-Auflösung aber kein entscheidender Grund, der gegen das Werbeabo spricht. Netflix sollte lieber die technischen Probleme in den Griff bekommen.

Netflix-Werbeabo mit höherer Auflösung und zwei Streams

Unter anderem in Spanien gibt es das Werbeabo bereits in einer Auflösung von 1080p und mit zwei parallelen Streams. Die Aboübersicht von Netflix(öffnet im neuen Fenster) zeigt, dass das normale Basisabo ohne Werbung Inhalte weiterhin nur mit einer Auflösung von 720p anzeigt und keine zwei Streams erlaubt. Damit wird das normale Basisabo technisch schlechter gestellt als das Werbeabo, obwohl es teurer ist. Im normalen Abo gibt es dafür alle Netflix-Inhalte, während das Werbeabo inhaltliche Lücken hat - sogar einige Netflix-Originals fehlen .

Der Umsatz von Netflix steigerte sich im ersten Quartal 2023 um knapp vier Prozent auf 8,2 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn verringerte sich auf 1,3 Milliarden US-Dollar und ging damit rund 18 Prozent zurück. Für das zweite Quartal 2023 werden keine deutlichen Verbesserungen bei Umsatz und Gewinn erwartet. Erst im zweiten Halbjahr sollen die Zahlen wieder besser werden, wenn die Zusatzgebühr für Konten-Sharing eingeführt wurde.

Eine weitere Ankündigung von Netflix betrifft nur den US-Markt, wo das Unternehmen 1997 mit dem Versand von Leih-DVDs begonnen hatte. Erst später wurde aus Netflix ein Streaminganbieter. Nach rund 25 Jahren soll der DVD-Verleih in den USA eingestellt werden, da der Dienst kaum noch genutzt werde. Kunden konnten im Rahmen einer Flatrate DVDs ausleihen, die dann auf dem Postweg verschickt wurden.


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