Nach Nord-Stream-Sabotage: G7-Staaten wollen Seekabel besser schützen

Der globale Internetverkehr ist stark von Seekabeln abhängig. Digitalminister Wissing will diese "Hauptschlagadern" besser schützen.

Artikel veröffentlicht am , /dpa
Digitalminister Volker Wissing auf dem G7-Treffen in Japan
Digitalminister Volker Wissing auf dem G7-Treffen in Japan (Bild: BMDV)

Die sieben führenden westlichen Industriestaaten wollen die Sicherheit von Datenkabeln auf dem Meeresboden verbessern. Dafür werde man die Zusammenarbeit in der G7-Gruppe selbst sowie mit gleichgesinnten Partnern vertiefen, heißt es in der zehnseitigen Abschlusserklärung (PDF) des Digitalministertreffens, das bis zum 30. April 2023 in der japanischen Stadt Takasaki stattfand. Japan hat gerade den Vorsitz der Staatengruppe.

Nach den Explosionen an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 vor der dänischen Insel Bornholm gibt es im Westen Befürchtungen, dass auch wichtige Kommunikationsverbindungen bei einem Konflikt ins Visier geraten könnten. Die Behörden gehen bei Nord Stream von Sabotage aus. Wer dafür verantwortlich ist, ist unklar.

Nach den Vorstellungen der G7-Staaten und der EU sollten zur Sicherheit der Datenverbindungen mehrschichtige Netzwerke unterhalten werden, die Erd-, See- und Funkverbindungen umfassen, wie aus der Erklärung hervorgeht. Wichtig sei auch, dass die verschiedenen Netzwerke kompatibel seien, um im Notfall auf andere Wege umschalten zu können. "Als Hauptschlagadern für das globale Internet sollen Unterseekabel besser gesichert und Redundanzen aufgebaut werden", sagte Bundesdigitalminister Volker Wissing (FDP).

Engere Zusammenarbeit bei Digitalthemen

Insgesamt wollen die G7-Staaten Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA bei Digitalthemen enger zusammenarbeiten. Das betrifft auch die künstliche Intelligenz, die immer mehr Bereiche der Wirtschaft und des Lebens erfasst. In der Abschlusserklärung war in dem Zusammenhang von Chancen und Herausforderungen die Rede. Bei künftigen Gesprächen könnte es demnach um Regeln für die KI gehen. Dies könnte das Urheberrecht und Falschinformationen betreffen, die aus dem Ausland gestreut werden.

"Wir sind uns im Kreis der G7 einig, dass wir bei der Regulierung von KI schnell handeln müssen", sagte Wissing laut Mitteilung. Generative KI – wozu auch Textroboter wie ChatGPT gehören – hätten ein immenses Potenzial, die Produktivität zu steigern und das Leben zu verbessern. Sie könne helfen, Lösungen für komplexe Probleme zu finden, etwa in der Medizin oder für den Klimaschutz. "Umso wichtiger ist es, dass wir als Demokraten vorangehen und die Entwicklung mit klugen Regeln begleiten, die uns vor Missbrauch und Manipulation schützen", sagte der Minister.

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