Nach langer Sperre: Wikipedia in der Türkei wieder zugänglich
Nach zweieinhalb Jahren wurde die Wikipedia-Sperre in der Türkei wieder aufgehoben. Vorangegangen war eine Entscheidung des türkischen Verfassungsgerichtes. Laut Wikimedia Deutschland wird Wikipedia damit nur noch in einem Staat vollständig blockiert.

Nach mehr als zweieinhalbjähriger Blockade ist Wikipedia in der Türkei wieder zugänglich. Die hinter dem Online-Lexikon stehende Wikimedia-Stiftung ließ über Nacht verlauten, sie habe Berichte erhalten, dass zahlreiche Internetanbieter den Zugang wiederhergestellt hätten. Einige seien noch damit beschäftigt.
Die Organisation Netblocks meldete, dass Wikipedia gegen 22:30 Uhr Ortszeit (20:30 Uhr MEZ) "für eine erhebliche Zahl der Nutzer" vieler Anbieter wieder erreichbar gewesen sei. Gegen 23:00 Uhr Ortszeit (21:00 Uhr MEZ) sei sie über große Provider wieder voll zugänglich gewesen.
Wikipedia war seit April 2017 in der Türkei nicht mehr aufrufbar. Als Grund für die Sperrung hatte die türkische Telekommunikationsbehörde damals angegeben, dass sich Wikipedia geweigert habe, Artikel offline zu nehmen, in denen der Türkei die Unterstützung von terroristischen Aktivitäten nachgesagt würde.
Das türkische Verfassungsgericht hatte am 15. Januar 2020 eine detaillierte Ausführung zu einem Urteil vom Dezember veröffentlicht, mit dem es die Rechtswidrigkeit der Blockade festgestellt und ihre Aufhebung gefordert hatte. Das machte den Weg frei für eine entsprechende Entscheidung eines niedrigeren Gerichts in Ankara. Das habe dann die Entscheidung wiederum zur Umsetzung an die zuständige Behörde geschickt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.
Die Wikimedia-Stiftung hat sowohl beim türkischen Verfassungsgericht als auch beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) eine Beschwerde gegen die Sperrung eingereicht. Derzeit werde Wikipedia nur noch in China vollständig blockiert, erklärte Wikimedia Deutschland. Zwar konnte Wikipedia weiterhin per VPN erreicht werden, allerdings sperrt Wikipedia die Bearbeitung per VPN.
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