Nach Hackerangriff: Keine Corona-Zahlen aus Schweden

Die schwedische Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten untersucht mehrere Hackerangriffe auf die Infektionskrankheiten-Datenbank Sminet, mit der auch Covid-19-Infektionen erfasst werden. Die Datenbank musste zwischenzeitlich abgeschaltet und die Aktualisierung der schwedischen Covid-19-Infektionsstatistik für rund eine Woche bis zum 3. Juni ausgesetzt werden.
"Sminet speichert elektronische Fallberichte zu Infektionskrankheiten, die nach dem schwedischen Gesetz über übertragbare Krankheiten meldepflichtig sind, zum Beispiel Covid-19," erklärte die Gesundheitsbehörde(öffnet im neuen Fenster) . Nach mehreren Einbruchsversuchen habe man die Datenbank vorübergehend heruntergefahren. Seit Mittwoch könne das schwedische Gesundheitsamt keine vollständigen Daten zu den Covid-19-Infektionen im Land melden.
Zwar laufe die Datenbank seit dem Abend des 28. Mai wieder. Um sicherzustellen, dass die Daten vollständig sind und damit eine zuverlässige Bewertung der epidemiologischen Situation vorgenommen werden könne, würden keine neuen Zahlen vor dem 3. Juni veröffentlicht, teilte die Behörde mit.
PDF statt Webformular
Zuvor sei die Sicherheit des Systems erhöht worden. Demnach habe man alle meldenden Labore auf eine Whitelist gesetzt und die Anforderung für die Transportverschlüsselung auf die TLS-Version 1.2 angehoben. Eine Meldung über das Webformular sei derzeit nicht möglich, schreibt die Behörde(öffnet im neuen Fenster) . Bei Bedarf würden PDF-Formulare zur Verfügung gestellt.
"Die Ermittlungen wegen unbefugtem Zugriff auf sensible Informationen dauern noch an," schreibt die Gesundheitsbehörde. Der Vorfall sei der Polizei und der Datenschutzbehörde gemeldet worden. Details zu den Angriffen nennt die Behörde nicht.



