Nach Hack: 320 GByte interne Daten von Fraunhofer-Institut im Darknet

Nach einem Ransomware-Angriff werden die erbeuteten Daten für 2 Millionen US-Dollar auf der Darknetplattform Industrial Spy zum Kauf angeboten.

Artikel veröffentlicht am , /dpa
Das Hauptgebäude des Fraunhofer-Instituts für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS in Halle.
Das Hauptgebäude des Fraunhofer-Instituts für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS in Halle. (Bild: Fraunhofer IMWS)

Das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen (IMWS) in Halle ist gehackt geworden. Alle Systeme vor Ort seien umgehend vorsorglich vom Netz genommen und heruntergefahren worden, teilte ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) am 4. Mai mit. "Es handelt sich nach derzeitigen Erkenntnissen um einen lokalen Vorfall, der allein das Fraunhofer IMWS betrifft."

Das Institut hat nach LKA-Angaben bereits umfassend reagiert und Vorkehrungen zur maximalen Schadensbegrenzung getroffen. Die Lage sei unter Kontrolle. "Es wurden nach aktuellem Kenntnisstand sowohl Daten entwendet als auch Daten verschlüsselt." Eine genaue Schadensgröße lasse sich aber aktuell noch nicht bestimmen.

Mit der Attacke sei eine "erpresserseitige Lösegeldforderung" einhergegangen, teilte das LKA mit. Der Vorstand der Fraunhofer-Gesellschaft habe eine solche Zahlung jedoch abgelehnt.

Erbeutete Daten werden im Darknet gehandelt

Die entwendeten Daten werden laut LKA bereits zum Verkauf angeboten. Einem Bericht des Nachrichtenportals Watson zufolge verlangen die Täter auf einem Marktplatz namens Industrial Spy im Darknet für 320 GByte Daten etwa 2,2 Millionen US-Dollar in der Kryptowährung Bitcoin. Laut den Informationen auf der Plattform hat der Angriff bereits am 14. April stattgefunden.

Der LKA-Sprecher ließ den Zeitpunkt des Angriffs offen. Auch über die mögliche Täterschaft wollte er nicht spekulieren. Er mahnte jedoch an, dass in Sachsen-Anhalt mittlerweile jedes dritte Unternehmen von Cyberkriminalität betroffen sei.

Die Fraunhofer-Institute bieten nach eigenen Angaben Forschungsdienstleistungen an. Sie arbeiten für Auftraggeber aus Wirtschaft und öffentlicher Hand. Das IMWS in Halle ist methodisch auf die Fachdisziplinen Materialwissenschaft und Werkstofftechnik ausgerichtet. Es gilt als Ansprechpartner für die Industrie und öffentliche Auftraggeber für alle Fragestellungen, die die Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen betreffen.

Die Arbeiten des Fraunhofer IMWS zielen darauf ab, Fehler und Schwachstellen in Werkstoffen, Bauteilen und Systemen auf der Mikro- und Nanoskala zu identifizieren, deren Ursachen aufzuklären und darauf aufbauend Lösungen für die Kunden anzubieten

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Peter1965 06. Mai 2022

Wer es wirklich auf Spionage abgesehen hat, hat es in Deutschland viel leichter. Einfach...

Potrimpo 05. Mai 2022

Hä?

Potrimpo 05. Mai 2022

Wenn das echte Probleme sind? Herr Lehrer sie haben ein Fehler gemacht. Wie klein mag das...

katze_sonne 05. Mai 2022

Kommt ganz auf die Daten an. Und eventuell gibt es ja auch "Profis", die daran...



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