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Nach gründlicher Prüfung: Google baut kein Rechenzentrum in Mittenwalde

Statt eines eigenen Rechenzentrums setzt Google in der Cloud-Region Berlin-Brandenburg weiter auf angemietete Rechenkapazitäten.
/ Mike Faust , dpa
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Eröffnung des Google-Cloud-Rechenzentrums in Hanau im Oktober 2023 (Bild: Google)
Eröffnung des Google-Cloud-Rechenzentrums in Hanau im Oktober 2023 Bild: Google

Google wird kein Rechenzentrum in Mittenwalde im Großraum Berlin-Brandenburg bauen. Das bestätigte Ralf Bremer, Pressesprecher des Unternehmens, nach einem Bericht der Märkischen Allgemeinen Zeitung (Paywall)(öffnet im neuen Fenster) .

Die Entwicklung der Standorte für Googles Rechenzentren beruhe auf einer Vielzahl von Faktoren, so Bremer. Die Entscheidung gegen das 30 km südlich von Berlin gelegene Mittenwalde habe man nach einer gründlichen Prüfung der Machbarkeit getroffen.

Dabei seien auch die allgemeine Marktentwicklung und geschäftliche Prioritäten bewertet worden, führte er aus. Durch die Cloud-Regionen bleibe Google aber sowohl in der Region Berlin-Brandenburg als auch in Frankfurt am Main und Hanau engagiert.

Grundstücke in Rhein-Main-Region

In Hanau betreibt Google ein eigenes Rechenzentrum, welches im Jahr 2023 eröffnet wurde. Bislang wurde dort allerdings erst eine der drei möglichen Bauphasen umgesetzt. In der Rhein-Main-Region verfügt der Konzern zudem über zwei weitere Grundstücke, die für den Bau von Rechenzentren zur Verfügung stehen.

Im Großraum Berlin nutzt Google als Mieter die Kapazitäten von Rechenzentren anderer Betreiber, woran sich nichts ändern soll. Durch die Nähe zum großen Internetknoten DE-CIX boomt der Bau von Rechenzentren in der Umgebung von Frankfurt am Main.

Am 31. August 2021 gab das Unternehmen die Gründung der Cloud-Region Berlin-Brandenburg bekannt, ließ dabei aber offen, ob und wo Rechenzentren gebaut oder angemietet werden. Ebenfalls im Jahr 2021 wurde bekannt, dass Google ein Rechenzentrum in Neuenhagen im Osten von Brandenburg bauen wollte.

Über 60 Anfragen für Rechenzentren in Mitteldeutschland

Dies wurde vom zuständigen Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) abgelehnt, da Tesla damals im nahegelegenen Grünheide bereits mit dem Bau seiner Gigafactory begonnen hatte und der Versorger keinen weiteren Großverbraucher mit Wasser beliefern konnte.

Laut einem Bericht vom Juni 2025 liegen dem Energieversorger EnviaM in Mitteldeutschland mehr als 60 Anfragen zur Ansiedlung von Rechenzentren in dessen Netzgebiet vor. Die Anschlusskapazität aller Anfragen liege in Summe bei 13 Gigawatt.

Die durchschnittliche Bezugslast im gesamten Netzgebiet der EnviaM-Tochter Mitnetz, das Teile der Bundesländer Sachsen-Anhalt, Sachsen, Brandenburg und Thüringen umfasst, liegt derzeit aber nur bei etwa 2,5 Gigawatt.


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