Nach Förderstopp: Neuzulassungen von Elektroautos brechen ein

Der Zahl der zugelassenen Elektroautos in Deutschland ist im September 2023 stark zurückgegangen. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes(öffnet im neuen Fenster) sank die Zahl von 44.389 im September 2022 auf 31.714 im September 2023. Das entspricht einem Rückgang von 28,6 Prozent. Der Anteil an den Gesamtzulassungen sank damit von 19,7 Prozent auf 14,1 Prozent.
Noch deutlicher fällt der Rückgang im Vergleich zum Vormonat aus. Da im August 2023 86.649 vollelektrische Autos zugelassen wurden , ist die Zahl um 63 Prozent gesunken. Ursache für den Rückgang dürfte das Aus des Umweltbonus für gewerbliche Kunden zum September gewesen sein. Deshalb kam es im August noch mal zu einem Zulassungsboom. Seit 1. September 2023 haben nur noch private Käufer einen Anspruch auf die staatliche Kaufförderung.
Der Einbruch der Zulassungszahlen bei Elektroautos trifft die Hersteller unterschiedlich stark ( Grafik(öffnet im neuen Fenster) ). So konnten deutsche Hersteller wie VW, BMW, Mercedes, Opel oder Audi im Jahresvergleich zulegen, da entsprechend mehr Verbrenner oder Hybride verkauft wurden. Tesla verzeichnete hingegen einen Rückgang der Zulassungszahlen um fast 70 Prozent, bei Polestar fällt der Rückgang mit 25 Prozent deutlich niedriger aus. Die koreanischen Hersteller Hyundai und Kia folgen mit einem Minus von 21,9 Prozent und 12,1 Prozent. Zumindest im Jahresverlauf verzeichnet Tesla weiterhin einen Zuwachs von 33 Prozent.
Der Nachfragerückgang hat inzwischen dazu geführt, dass Hersteller wie VW die Produktion von Elektroautos drosselten. Betroffen davon ist unter anderem der Standort in Zwickau . Auch die sogenannte Gläserne Manufaktur des Konzerns in Dresden soll die Produktion von Elektroautos einstellen .
Seitens der Politik gibt es Überlegungen, den Verkauf von Elektroautos durch steuerliche Maßnahmen stärker zu fördern. "Wir haben zwar in der jetzigen Dienstwagenbesteuerung schon eine Spreizung, die eigentlich die Elektromobilität im Vergleich zu Verbrennern ziemlich bevorzugt, aber offensichtlich reicht das noch nicht", sagte die SPD-Verkehrsexpertin Isabel Cademartori im September 2023 auf einer Veranstaltung des Energiewirtschaftsverbandes BDEW . Doch wie die neue Besteuerung aussehen könnte, ist derzeit unklar.



