Nach Fitbit-Kauf: Was plant Google mit den Gesundheitsdaten?
Der IT-Konzern Google erweitert seinen Aktionsradius in das Gesundheitswesen. Mit der Fitbit-Übernahme und Deepmind-Projekten zur Analyse von Patientendaten stellen sich aber Datenschutzfragen.

Im gemeinsamen Wettlauf um eine Firmenübernahme ist Google zuletzt fitter als Facebook gewesen. Für einen Kaufpreis von 2,1 Milliarden US-Dollar will der Suchmaschinenkonzern den Wearable-Hersteller Fitbit übernehmen. Google wäre nicht Google, wenn der Konzern bei dem Kauf nicht in erster Linie an die Gesundheitsdaten gedacht hätte, die über die smarten Armbänder und Fitnesstracker erhoben werden. Doch die Fitbit-Übernahme ist längst nicht der einzige Versuch Googles, an die persönlichsten Daten von Nutzern und Patienten weltweit zu gelangen.
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- Deepmind will Gesundheitssystem radikal umwandeln
Fitbit-Tracker verfolgen die Körperaktivität der Kunden während Trainingseinheiten und können auch Herzfrequenz oder Schlafqualität messen. Die Daten werden in der Regel an den Hersteller übertragen. Nicht alle Fitbit-Angebote benötigen jedoch einen Nutzer-Account. Ein Drittel der deutschen Bevölkerung nutzt inzwischen einen Fitness-Tracker. Überprüfungen ergaben mehrfach, dass rechtliche Datenschutzanforderungen bei diesen Geräten oftmals nicht eingehalten werden.
Keine Nutzung für Werbezwecke geplant
Google und Fitbit betonten, dass die Daten der Kunden nicht für Werbezwecke genutzt werden sollten und der Kunde immer über die Verwendung seiner Daten informiert würde. Außerdem sollen alle Kunden die Möglichkeit erhalten, mit ihren Daten zu Google umzuziehen oder sie einfach zu löschen. Der Hamburgische Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar betont, dass Gesundheitsdaten "besonders sensible und schützenswerte Daten" seien. Ein Datenaustausch müsse sicher ausgeschlossen werden.
Offenbar geht es Google aber auch gar nicht um die Daten der aktuellen Fitbit-Kunden, sondern um die der künftigen Kunden, die immer neue, interessante Dienste hinzubuchen werden. Alles deutet darauf hin, dass es dann nicht mehr nur um einen guten Schlaf und ein wenig mehr Fitness, sondern um klassische medizinische Dienstleistungen gehen wird.
Zugriff auf britische Patientendaten verlängert
Erst im September hat Google den Zugriff auf Patientendaten des staatlichen Gesundheitsdiensts NHS (National Health Service) in Großbritannien für einen Zeitraum von fünf Jahren erneut vertraglich abgesichert, nachdem die britische Datenschutzbehörde Korrekturen einer älteren Vereinbarung von 2016 mit der Google-Tochter Deepmind für rechtswidrig angesehen hatte.
Damals ging es darum, eine App zu entwickeln, mit der Patienten mit Nierenleiden besser beobachtet werden sollten. Dafür erhielt Google dem New Scientist zufolge Zugriff auf die Daten von allen 1,6 Millionen NHS-Versicherten, die in drei NHS-Krankenhäusern behandelt wurden. Betroffen waren auch Patienten mit anderen Diagnosen.
Doch was will Google eigentlich mit den Patientendaten?
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Deepmind will Gesundheitssystem radikal umwandeln |
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Google entwickelt seit Jahren ein Betriebssystem für Wearables ohne eigene Geräte dieser...
Ja - ganz herzlichen Dank! Man gibt sich ja schließlich Mühe und dann freut man sich...
Dito
Das sehe ich nicht so, ich mache seit ich ein kleines Kind war Sport. So wie mein Vater...